Schwerkranke schwören auf die heilende Wirkung: Erste legale Marihuana-Farm in Australien
Die 47 Hektar Anbaufläche liegen hinter Stacheldraht irgendwo in der Nähe des Städtchens Tamworth 400 Kilometer südlich von Sydney.
Agrarminister Barnaby Joyce sagte am Freitag, wenn eine Pflanze Schwerkranken helfen könne, solle sie auch angebaut werden. Er berichtete, dass sein eigener Bruder Darmkrebs hat. Als erster australischer Bundesstaat legalisierte Victoria in dieser Woche den Einsatz von Marihuana zur Behandlung von Patienten.
Marihuana gilt in den meisten Ländern als Rauschmittel und ist verboten. Viele Schwerkranke schwören aber auf die unter anderem schmerzlindernde Wirkung der getrockneten Blütentrauben und Blätter der Hanfpflanze, die in der Regel geraucht werden. Kritiker weisen auf mögliche Nebenwirkungen wie Wahrnehmungsstörungen hin.
In Deutschland sind Cannabis-Produkte verboten, auch der Anbau. Einige Patienten bekommen aber Marihuana verabreicht, weil sie Ausnahmegenehmigungen haben. Andere Länder nutzen Cannabis als Medizin schon längst, darunter viele US-Bundesstaaten und Israel.
Den Kampf um die Legalisierung von Marihuana führte Dan Haslam in Australien. Er starb im vergangenen Jahr mit 25 an Darmkrebs. Seine Mutter Lucy kaufte illegal Marihuana, um ihrem Sohn zu helfen. Sie setzte die Kampagne nach dem Tod ihres Sohnes fort.
(dpa)
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