Die Gewinner kommen von der Hochschule Zwickau

Es war ein großer Moment für Markus Lamprecht und Thomas Nitzsche (Student bzw. Absolvent der Fachgruppe Informatik der Westsächsischen Hochschule Zwickau). Am 23. März wurden sie auf dem „Global Summit“ der Firma InterSystems mit dem „Student Innovator Award“ ausgezeichnet in Orlando, Florida.
Titelbild
V.l.n.r.: Thomas Nitzsche (WHZ), Jim Breem (Director of Learning, InterSystems Corp.), Markus Lamprecht (WHZ) und Janine Perkins (e-Learning Center Coordinator, InterSystems Corp.).Foto: Westsächsische Hochschule Zwickau
Epoch Times10. April 2011

Es war nicht das erste Mal, dass Markus Lamprecht, Masterstudent der Informatik an der WHZ, und Thomas Nitzsche, demnächst Doktorand, zu einem „Global Summit“ von InterSystems mit mehreren hundert Teilnehmern geladen waren. Bereits 2009 waren sie zu dem Kongress gereist, weil die Softwareanwendungen ihrer Diplom- bzw. Masterarbeit mit Technologie dieses Unternehmens gestützt wurde. Doch diesmal war alles anders: sie waren als Preisträger geladen.

Verdiente Erholung

Bevor sie den Preis in Empfang nahmen, machten sie erst einmal Urlaub: Vier Tage Florida im Mietwagen – die Gelegenheit war schließlich günstig –, Zeit, um noch einmal innezuhalten, denn zuvor war alles recht schnell gegangen. Am 14. Februar hatten die beiden ihr 30-seitiges Papier eingereicht, um nur eine Woche später zu erfahren, dass sie gewonnen hatten. Am 16. März saßen sie auch schon im Flugzeug gen Orlando.

Die beiden 27-Jährigen wurden für die Entwicklung einer Softwareanwendung mit dem Titel „CommIT Health“ ausgezeichnet. Diese stellt einen modularen Softwarebaukasten für den Aufbau einer vernetzten Datenkommunikation zwischen verschiedenen Akteuren im Gesundheitswesen bereit. Damit wird zum Beispiel der Datenaustausch zwischen Hausarzt und Klinik erleichtert – Stichwort „Integrierte Versorgung“. Dahinter steckt die Idee, einmal erfasste Daten sinnvoll zu nutzen und schnellstmöglich dort zur Verfügung zu stellen, wo sie benötigt werden. Die verschiedenen Fachdisziplinen und Ärzte sollen miteinander vernetzt werden, um beispielsweise Mehrfachdokumentationen zu vermeiden. Letztlich sollen die Patienten besser und effektiver versorgt und gleichzeitig Kosten gesenkt werden.

Markus Lamprecht und Thomas Nitzsche haben ihr Konzept speziell auf die Software von InterSystems zugeschnitten. Die medizinische Informatik als Teilbereich der Fachgruppe Informatik unter der Leitung von Prof. Anke Häber kooperiert bereits seit 2007 mit dem Unternehmen. Der Global Player im Healthcare-Bereich, dessen Name wörtlich zu verstehen ist („InterSystems“ – zwischen den Systemen) steht für Vernetzung und Vereinheitlichung verschiedener Systeme. Die Firma stellt der Fachgruppe das Softwareprodukt „Ensemble“ in ihrem „Campus Programm“, das der Nachwuchsförderung dient, für die Lehre kostenfrei zur Verfügung.

Der „Student Innovator Award“ wird jedes Jahr weltweit ausgeschrieben und ist mit 10.000 US-Dollar dotiert. Ein Teil davon geht an die Fachgruppe und wird in Lehre und Forschung investiert, den anderen erhalten die Preisträger. Wofür sie das Preisgeld nutzen, wissen die beiden noch nicht. Im Urlaub waren wir ja gerade erst“, meint Lamprecht. Natürlich wird es noch eine Feier in der Fachgruppe geben. Über die Konkurrenz ist übrigens nichts zu erfahren; da hält sich InterSystems bedeckt. Auf dem Kongress gehörten die beiden WHZ-Informatiker aber auf jeden Fall unter den Jüngsten. „Wir wurden mit offenen Armen empfangen, die Atmosphäre war sehr gut. Nur, wo Zwickau genau liegt, mussten wir erklären“, sagt Markus Lamprecht und schmunzelt.

Der Zukunft gewachsen

Auf ihre Idee kamen die beiden Informatiker durch Projekte, die Prof. Dr. Anke Häber initiierte, unter anderem im DRK Krankenhaus Chemnitz. Dort wurden in den vergangenen zwei Jahren verschiedene Problemstellungen bearbeitet, die mithilfe von „Ensemble“ gelöst werden konnten. Auch hier ging es wieder um die Verarbeitung von Daten im medizinischen Bereich und die sinnvolle Vernetzung der Anwendungssysteme in der täglichen Praxis. Diese Lösungen fanden ebenfalls Eingang in das preisgekrönte Konzept. Markus Lamprecht und Thomas Nitzsche waren zwar die beiden einzigen Vertreter der WHZ bei der Preisverleihung in Orlando, doch ohne die Unterstützung ihrer Mitstreiter Sebastian Thiele und Alexander Apel wären sie nicht so weit gekommen. Noch ist ihre Entwicklung eine Zukunftsvision, an der weiter gearbeitet wird. Doch der Bedarf ist in jedem Fall vorhanden, wenn man die demografische Entwicklung und die daraus resultierenden Herausforderungen an das Gesundheitswesen betrachtet. Um eine optimale Betreuung beispielsweise im Bereich der Altenpflege oder bei der Behandlung chronischer Erkrankungen zu gewährleisten, ist eine effektive Datenverwaltung unumgänglich. (Franka Platz/idw/red)

 

 



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion