Welt-Alzheimer-Bericht 2015: Steiler Anstieg bei Demenzkranken

Deutschlandweit gibt es derzeit rund 1,5 Millionen Menschen mit Demenzerkrankungen, die meisten haben Alzheimer. Die Ursache? Unbekannt.
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Eine Angehörige hält die Hand ihres an Demenz erkrankten Mannes.Foto: Daniel Naupold/Illustration/dpa
Epoch Times25. August 2015

Demenz ist ein Sammelbegriff für viele Krankheiten, die in der Regel bei älteren Menschen auftreten. Gemeinsam ist ihnen der fortschreitende Verlust von Nervenzellen im Gehirn. Geistige Fähigkeiten, Sprache und Motorik lassen nach, die Betroffenen können den Alltag bald nicht mehr bewältigen. Die Ursachen sind noch weitgehend unbekannt. 

Die Zahl der Betroffenen werde sich bis zum Jahr 2050 fast verdreifachen, teilten Wissenschaftler am Dienstag in London bei der Vorstellung des Welt-Alzheimer-Berichtes 2015 mit. Sie riefen Regierung und Arbeitgeber auf, auch mehr in die Vorbeugung zu investieren.

Der aktuelle Bericht wurde von Forschern des Londoner King’s College, der Organisation Alzheimer Disease International (ADI), verfasst. ADI-Chef Marc Wortmann erklärte, die Regierungen in aller Welt seien aufgerufen, den Menschen mit Demenz bessere Lebensbedingungen bereitzustellen. „Die steigenden Kosten von Demenz werden eine ernsthafte Herausforderung für die Gesundheits- und Sozialsystem in aller Welt darstellen“, sagte er.

Die Kosten steigen den Wissenschaftlern zufolge viel schneller als die Zahl der Betroffenen. „Wir glauben jetzt, dass wir das derzeitige und künftige Ausmaß der Krankheit in unserem Welt-Alzheimer-Bericht im Jahr 2009 um 12 bis 13 Prozent unterschätzt haben“, sagte Mitautor Martin Prince vom King’s College.

Derzeit leben weltweit 46,8 Millionen Menschen mit einer Demenzerkrankung. 2030 werden es 74,1 Millionen sein, 2050 schon 131,5 Millionen – rund 60 Prozent in ärmeren Ländern. Experten beziffern die gesellschaftlichen und volkswirtschaftlichen Kosten auf jährlich 818 Milliarden US-Dollar (etwa 711 Milliarden Euro). In drei Jahren werde die Grenze zu einer Billion überschritten. (dpa/ks)



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