Essay einer Millennial-Mutter: „Wie man Kinder in einer verkommenen Welt zu starken Menschen erzieht“
Die in Texas lebende Autorin Liberty McArtor ist vor etwa einem Monat zum ersten Mal Mutter geworden. In einem Beitrag für die Online-Plattform „The Stream“ hat sie sich mit einem Thema auseinandergesetzt, das viele werdende oder frischgebackene Eltern bewegt und das eine oder andere junge Paar hinsichtlich ihres Kinderwunsches verunsichert: „Wie soll man einem Kind beibringen, dem allgegenwärtigen moralischen Niedergang zu widerstehen?“
McArtor hat fünf Faktoren herausgearbeitet, die aus ihrer Sicht die entscheidenden sein werden, wenn es darum geht, ein Kind widerständig und resilient zu erhalten.
„All der Niedergang, den ich immer schon gesehen habe, ist immer noch hier“, schreibt die Autorin. „Aber er trifft mich auf eine andere Weise als bisher. Das ist die Welt, in der mein Sohn aufwachsen wird. Ich muss mir über seine Zukunft nun in gleicher Weise Gedanken machen wie über meine eigene. […] Ich kann ihn nicht vor der Hässlichkeit in unserer Kultur bewahren. Aber ich kann ihn spirituell darauf vorbereiten, inmitten derselben aufrecht zu bleiben.“
Wissen, warum etwas wahr oder falsch ist
Die erste wichtige Aufgabe, so McArtor, ist, die Ursachen für die Situation zu erkennen, das „Warum“ hinter dem „Was“. Dabei verweist die Autorin auf eine Studie aus dem Vorjahr, der zufolge nur vier Prozent ihrer Generation, der sogenannten Millennials, ein Weltbild auf der Basis der Bibel aufweisen. Dem Pew Research Center zufolge sei ein wachsender Anteil der Menschen aus dieser Generation religiös nicht gebunden. Und während die Menschen in der Vergangenheit eine Übereinstimmung bezüglich grundlegender moralischer Prinzipien aufgewiesen hätten, sei dies heute nicht mehr der Fall.
„Deshalb ist es nicht ausreichend, meinem Sohn lediglich beizubringen, was richtig und was falsch ist, denn die Gesellschaft wird die Wahrheiten, die ich ihm beibringe, bei jeder Gelegenheit anfechten. Ich werde ihm das Warum hinter dieser Wahrheit beibringen müssen.“
Es sei entscheidend, dazu beizutragen, dass Kinder in der Lage sind, die Wahrheit klar zu artikulieren, wenn jemand danach frage. Sie erfolgreich zu verteidigen, wenn sie angefochten wird. Und sie in einer effektiven Weise mit jenen zu teilen, die sie brauchen. Wer die Wahrheit kenne und verstehe, warum sie wahr ist, werde in der Lage sein, stark zu bleiben in einer Welt moralischer Verwirrung.
Brücken bauen
Als ein weiteres wichtiges Erziehungsziel nennt Liberty McArtor das Bauen von Brücken. Die Nation sei gespalten, über Politik, Kultur, Erfahrungen. Es sei der leichteste Weg, jene zu meiden oder gar zu verachten, die anders dächten als wir selbst.
„So will ich meinen Sohn nicht erziehen. Wenn wir uns von jenen, die anders sind, fernhalten, verschenken wir Gelegenheiten, Jesus nachzufolgen. Er hat die Spaltungen seiner Zeit nicht auch noch angefacht. Er hat in seinem Namen Menschen zusammengeführt, die zuvor durch Kulturen, Klassen und Überzeugungen gespalten waren. Und das will ich auch für meinen Sohn, dass er freundlich ist zu Menschen, die verachten, wofür er steht. Dass er Menschen zuhört, die mit ihm nicht übereinstimmen. Dass er ein Freund derer wird, die anders sind. Auf diese Weise wird er Brücken bauen, wo einst Klüfte waren, und Menschen zusammenführen, statt sie noch weiter auseinanderzubringen.“
Ein reines Gewissen bewahren
1. Thessaloniker 5,22 mahnt Christen dazu, das Böse in jeder Gestalt zu meiden. Die Bedeutung dieser Mahnung, so betont Liberty McArtor, werde durch das dauerhafte Gedächtnis der modernen Technologien noch einmal unterstrichen.
Man müsse seinen Kindern daher deutlich machen, dass es weise sei, sein Leben stets im Bewusstsein zu leben, dass eines Tages irgendjemand versuchen könne, jedes Detail der eigenen Vergangenheit ans Tageslicht zu bringen. Auch ihrem Sohn könne es geschehen, so die Autorin, dass irgendjemand versuchen wird, seinen Namen, seinen Ruf oder sein christliches Zeugnis zu verunstalten. Wer „ein gutes Gewissen hat, damit die, die euch verleumden, zuschanden werden, wenn sie euren guten Wandel in Christus schmähen“ (1. Petrus 3,16), brauche sich nicht zu sorgen.
„Vertraut nicht auf Fürsten“
Liberty McArtor geht in ihrem Essay auch auf heutige Politiker, Prominente oder Führer von Bewegungen ein, die mehr seien als bloße Vorbilder. Sie seien Götzen, gemacht von einer Nation, die sich von Gott abgewandt habe und nun verzweifelt nach neuen Helden zum Verehren suche.
Auch Christen seien davor nicht gefeit. Statt auf Gott zu vertrauen, würden auch viele von ihnen Menschen in einer Weise erhöhen, die sie nicht verdient hätten, und denken, sie würden alle Probleme lösen. Am Ende werde man von menschlichen Helden immer enttäuscht.
Die Autorin werde ihrem Sohn deshalb beibringen, „nicht auf Fürsten zu vertrauen, in Söhne der Menschheit, in der es keine Erlösung gibt“. Seine Hoffnung und sein Vertrauen solle er nur in Gott haben, so würde er keine falschen Erwartungen in andere Menschen entwickeln und sein Glaube werde nicht erschüttert, wenn ein Führer, selbst einer seines eigenen Glaubens, Verfehlungen begehe. Und er würde die Hoffnung nicht verlieren, wenn einer seiner persönlichen Helden ihn enttäusche.
Wahre Stärke und Mut statt Bullying und Gutmenschen-Attitüde
Wirkliche Stärke und authentische Formen von Courage, so McArtor weiter, seien heute selten. Zu oft träten Bullying und das bloße Signalisieren von Tugend an dessen Stelle. Es sei verlockend, auf diese falschen Verständnisse von Stärke und Mut hereinzufallen und sie anzunehmen, zumal die öffentliche Rückendeckung dafür groß sei.
„Das ist es aber nicht, was ich für meinen Sohn will. Mir ist es wichtig, dass er versteht, dass wahre Stärke daher rührt, zu wissen, wann man einfühlsam sein, leise führen und maßvoll leben müsse. Dass er weiß, dass tatsächliche Akte des Mutes üblicherweise nicht gewürdigt oder überhaupt wahrgenommen würden. Das alles wird er als der Sanftmütige, der im Herrn ruht, brauchen, wenn seine Überzeugungen herausgefordert werden, wenn andere grob sind, wenn Menschen versuchen, ihn zu zerstören, wenn diejenigen, die er bewundert, fallen.“
Das, so schließt die Autorin, seien die Lektionen, die sie ihrem Sohn beibringen wolle. Sie wisse, dass es ihr nicht möglich sein werde, ihn von der Verkommenheit der Welt zu schützen.
„Er wird wahrscheinlich Zeiten der Bitterkeit und des Zweifels erleben. Aber wenn er sich dies alles zu Herzen nimmt, bin ich zuversichtlich, dass er diesen Zeiten widerstehen, den Glauben bewahren und ein Licht in der Dunkelheit sein kann.“
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion