Erstmals schweres Erdbeben durch Fracking ausgelöst

Titelbild
Eine Ölplattform in einer Luftaufnahme nahe Watford City, North Dakota. Der Staat hat einen Boom in der Ölförderung dank neuer Bohrtechniken wie Horizontalbohrungen und Fracking gesehen.Foto: Andrew Burton / Getty Images
Epoch Times12. Februar 2015

Mit einer Stärke von 4.4 auf der Richterskala ist es das bislang stärkste Erdbeben, das nachweislich mit Fracking in Zusammenhang gebracht wurde, registriert worden. Eine U.S. Behörde spricht von einem noch nie dagewesenen von Menschenhand gemachten Erdbeben, berichtet energiezukunft.eu.

Das Epizentrum liegt nahe der Stadt Fox Creek im kanadischen Bundesstaat Alberta. Dort wurden Ende Januar mehrere durch Fracking verursachte Erdbeben registriert, darunter jenes mit einer Stärke von 4.4, so die kanadische Nachrichtenseite thetyee.ca.

Bereits seit einiger Zeit wird die betroffene Region rund 260 Kilometer nordwestlich von Edmonton von Seismologen und kanadischen Wissenschaftlern beobachtet. Verschiedene Fracking-Firmen sind dort aktiv, darunter Chevron Canada, ExxonMobile, Encana, Talisman und Apache.

Seitdem sich vor etwa einem Jahr die Fracking-Aktivitäten erhöht hatten, waren in der Region teilweise ganze Ketten von Erdbeben entlang der bis zu 2 Killometer langen Bohrlöcher zu beobachten. Solche Beben können ausgelöst werden, wenn durch Fracking tief liegende Gesteinsschichten aufgebrochen werden.

Die in der Region lebenden 2.000 Bürger sind zwar besorgt, doch reagieren die dortigen Behörden zu passiv, da die Region von dem Geschäft mit den Erdölvorkommen lebt. Die Anwohner fordern vor allem eine bessere Überwachung der Auswirkungen auf Luft, Wasser, Boden und die Gesundheit der Menschen in der Umgebung.

US Geological Survey: "menschengemachte Erdbeben"

Zu ähnlichen Erkenntnissen wie die Kanadischen Wissenschaftler kommt der United States Geological Survey, eine Forschungsbehörde des US-Innenministeriums. Insbesondere in östlichen und zentralen Bundesstaaten, die größere Fracking-Aktivitäten zu verzeichnen haben, scheinen diese für noch nie dagewesene "menschengemachte Erdbeben" verantwortlich zu sein. 

Erst Anfang Januar war bekannt geworden, dass Forscher der Miami University in Oxford (Ohio) ein relativ starkes und ungewöhnliches Erdbeben in einer Analyse zweifelsfrei auf Fracking zurückführen konnten.

Dabei ist das Erdbeben aus dem März 2014 in Poland (Ohio) nicht auf neue Verwerfungen zurückzuführen. Vielmehr wurde durch das Fracking in der Region eine alte, bislang unbekannte Verwerfung wieder aktiviert.

Insgesamt untersuchten die Forscher 77 Erdbeben mit den Stärken 1 bis 3 auf der Richterskala. Ein Vergleich der Beben mit den Frackingaktivitäten in der Region zeigte eine klare zeitliche und räumliche Übereinstimmung. (dk)



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