Erstes solarthermisches Kraftwerk in Deutschland
In Jülich wird in den nächsten Jahren Deutschlands erstes solarthermisches Kraftwerk gebaut. 2008 soll die 1,5 MW Anlage in Betrieb gehen. Drei Fußballfelder groß wird die sonnengetriebene Dampfturbine schließlich werden. Konzipiert wurde das Kraftwerk von den Stadtwerken Jülich zusammen mit dem Solar-Institut Jülich der FH Aachen, dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln und der Firma Kraftanlagen München. Betreiber werden die Stadtwerke Jülich sein.
Ein solarthermisches Kraftwerk nutzt die Wärme von der Sonne, um eine Dampfturbine anzutreiben. Auf 20.000 Quadratmetern entsteht ein großes Spiegelfeld. Die Spiegel werden der Sonne nachgeführt. Auf einem 50 Meter hohen Turm werden die Sonnenstrahlen in einem Brennpunkt gebündelt. Dadurch entstehen Temperaturen bis zu 1000 Grad Hitze, womit – mittels Wasserdampf – eine Turbine angetrieben wird. Diese treibt einen Generator an, der Strom erzeugt, welches ins Netz eingespeist wird.
Der mit einem solarthermischen Kraftwerk erzeugte Strom ist freilich etwa dreimal so teuer wie photovoltaisch erzeugter Strom, weil solarthermische Kraftwerke nur die direkte Sonneneinstrahlung nutzen können. Photovoltaische Anlagen hingegen funktionieren auch bei diffuser Sonneneinstrahlung. Deshalb wird Photovoltaik in Deutschland immer attraktiver sein als solarthermische Kraftwerke.
Dennoch macht der neue Reaktor bei Jülich Sinn: Als Forschungsreaktor. In Südeuropa, Afrika oder im Süden der USA wird Stromerzeugung über solarthermische Kraftwerke künftig eine große Rolle spielen. Als Demonstrationsprojekt ist die neue Jülicher Anlage in Zukunft für alle Länder rund um den Äquator interessant.
Sie dürfte in fünf bis 10 Jahren ein Exportschlager werden. Dichtbesiedelte und sonnenärmere Länder wie Deutschland werden auch künftig mehr auf dezentrale Stromgewinnungsanlagen setzen. Die Dezentralität – jedem Haus ein eigenes Solarkraftwerk – ist der Charme der Photovoltaik. (Franz Alt 2006)
Weitere Informationen: Sonnenseite von Franz Alt
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion