Ein Unikat: Bronzezeitliche Keule in Polen entdeckt
Krzysztof Wiśniewski aus Lipowica in Polen entdeckte diese einzigartige Keule im Rahmen einer Begehung mit seinem Metalldetektor. Eigentlich ist Wiśniewski ein gelernter Berufskraftfahrer, doch seine freie Zeit verbringt er gern und oft als lizenzierter Sondengänger. Seit vielen Jahren ist er Mitglied der Galicia Historical Exploration Association und war an diesem Tag mit weiteren Mitgliedern unterwegs.
Ein Berufskraftfahrer mit einem glücklichen Händchen
Wie er über sich selbst sagt, ist er einer der vielen Hobbyhistoriker, die helfen, die Vergangenheit näher zu bringen und die Geschichte für das gemeinsame Erbe Polens zu entdecken.
Kerzenständer oder Teil einer Landmaschine?
Als Wiśniewski vor 15 Jahren mit dieser Leidenschaft begann, hätte er vielleicht nicht gedacht, ein so seltenes Objekt zu finden. In einem Interview mit Zwiadowca Historii erzählte er, dass er nicht wusste, um was es sich bei dem Bronzestück handelte.
„Im ersten Moment, als ich dieses Objekt sah, gingen mir zwei Gedanken durch den Kopf: Entweder war es ein Teil eines Kerzenständers oder ein Teil einer Landmaschine. Erst bei genauerem Hinsehen wurde mir klar, dass die Patina, die sie bedeckt, ziemlich alt war und es etwas Interessanteres sein könnte.“
Nach dieser verblüffenden Entdeckung meldete Wiśniewski den Fund sofort den zuständigen Archäologen und Restauratoren. Als diese am Fundort eintrafen, war auch bei ihnen die Überraschung im Gesicht zu erkennen.
„Ich muss zugeben, dass es nicht gerade beruhigend war, denn in ihren Augen sah ich eine große Überraschung und Bewunderung zugleich. Ich verstand sofort, dass es eine spannende Entdeckung war“, sagte der Finder.
Eine einzigartige Keule in Mitteleuropa
Seit der Auffindung der bronzenen Keule diskutieren die Archäologen woher dieses Objekt stammt und wer sie einst hergestellt hat. „Was sie zunächst feststellen konnten, war, dass es sich um einen bronzezeitlichen Keulenkopf handelt. Es ist jedoch nicht klar, aus welcher Zeit genau er stammt oder welcher Kultur er zugeschrieben werden kann“, erzählt Wiśniewski.
Neueste Untersuchungen ergaben, dass die Keule jedoch ein absolutes Unikat in Mitteleuropa ist. Bislang gibt es nur einen weiteren Fund aus Südosteuropa, der der neu entdeckten Keule ähnlich ist. Diese ordnen Archäologen der Halšták-Kultur zu und geht auf das 12. bis 19. Jahrhundert vor Christus zurück!
Außerhalb von Europa finden sich weitere, ähnliche Funde in Lorestan im Westen des Irans (zwischen 1600 und 1000 vor Christus) und bei den Inkas in Südamerika.
„Jeder kann dazu beitragen, die Geschichte unserer Vorfahren kennenzulernen“
Das Thema Sondengänger und Metalldetektoren für die Archäologie ist ein heiß diskutiertes Thema in Deutschland. Ein Teil der Forscher unterstützt die Beschäftigung von Sondengängern, da so mehr archäologische Funde entdeckte werden können, die unter Umständen vielleicht völlig verloren gingen.
Dennoch herrschen in Deutschland strenge Gesetze, was die Suche mittels Metalldetektoren anbelangt. Trotzdem können von Bundesland zu Bundesland spezielle Genehmigungen für Sondengänger erteilt werden. Doch auch für Zufallsfunde im eigenen Garten oder bei Spaziergängen gilt, das Melden der Funde beim zuständigen Landesdenkmalamt ist Pflicht, andernfalls drohen Bußgelder.
„Mein Rat an andere Entdecker ist, dass solche Funde dem Archäologen oder Denkmalpfleger gemeldet werden sollten, vorzugsweise „vor Ort“, ohne aus dem Boden genommen zu werden. Jeder von euch kann dazu beitragen, die Geschichte unserer Vorfahren kennenzulernen, oft durch die Bereitstellung wissenschaftlicher Informationen“, so Wiśniewski. (ts)
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