Ein mRNA-Impfstoff soll vor allen bekannten 20 Virenstämmen schützen

Wissenschaftler entwickeln ein Vakzin an der Universität von Pennsylvania. Zum Einsatz könnte dieser möglicherweise schon in zwei Jahren kommen. Die Gates Foundation spendete hierfür rund 4,7 Millionen Euro.
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Gegen alle bekannten Influenza-Stämme soll ein neuer Impfstoff zum Einsatz kommen.Foto: iStock/peterschreiber.media
Von 11. Januar 2023

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Forscher der Perelman School of Medicine an der University of Pennsylvania haben eigenen Angaben zufolge einen Impfstoff entwickelt, der gegen alle 20 bekannten Grippestämme wirksam sein soll. Darüber berichtet das Wissenschaftsportal „medicalXpress“ auf seiner Internetseite ebenso wie das „World Economic Forum“ (WEF). Auf dessen Webauftritt informiert ein 66 Sekunden langes Video über die aktuelle Entwicklung. Der Impfstoff „könnte uns helfen, gefährliche neue Stämme zu bekämpfen, bevor sie sich zu einer Pandemie entwickeln“, heißt es dazu in einem erläuternden Text. Innerhalb der kommenden zwei Jahre könnte das Vakzin bereits zum Einsatz kommen.

Bisher kein Schutz vor neuen Stämmen

Die Grippe verursache jährlich drei bis fünf Millionen schwere Krankheitsfälle. 650.000 Menschen würden ein Opfer des jeweiligen Virus. Bisher sei es so, dass alljährlich ein Impfstoff – basierend auf dem gerade am häufigsten vorkommenden Virenstamm – zur Verfügung stehe. Die Impfung biete jedoch keinen Schutz vor neu auftretenden Stämmen. Dies solle nun mit dem neuen Präparat anders werden. Der „Universalimpfstoff“ verwende dieselbe mRNA-Technologie wie einige COVID-19-Vakzine. Er enthalte jeden bekannten Grippestamm.

Der experimentelle mRNA-basierte Impfstoff habe in den ersten Tests „einen breiten Schutz vor ansonsten tödlichen Grippestämmen geboten“, schreibt der „medicalxpress“. Er könnte daher eines Tages als „allgemeine Präventionsmaßnahme gegen künftige Grippepandemien“ dienen, glauben Forscher der Perelman School of Medicine.

Krankheitsanzeichen bei Tieren drastisch reduziert

Der „multivalente“ Impfstoff beinhaltet dieselbe Boten-Ribonukleinsäure (mRNA)-Technologie wie die Impfstoffe von Pfizer und Moderna gegen SARS-CoV-2. Das beschreiben Forscher in einem kürzlich in der Zeitschrift „Science“ veröffentlichten Artikel.

Tierversuche hätten gezeigt, dass der Impfstoff die Krankheitsanzeichen drastisch reduziere „und vor dem Tod schützt“. Und dies selbst dann, wenn die Tiere anderen Grippestämmen ausgesetzt waren als denen, die für die Herstellung des Impfstoffs Verwendung fanden.

„Die Idee ist, einen Impfstoff zu entwickeln, der den Menschen ein Grundniveau an immunem Gedächtnis gegen verschiedene Grippestämme verleiht, sodass es bei der nächsten Grippepandemie zu weitaus weniger Krankheiten und Todesfällen kommt“, sagte der Hauptautor der Studie, Scott Hensley, Professor für Mikrobiologie an der Perelman School of Medicine.

Hensley und sein Labor arbeiteten bei der Studie mit dem Labor des mRNA-Impfstoff-Pioniers Drew Weissman, dem Roberts Family Professor in Vaccine Research und Direktor der Vaccine Research an der Penn Medicine zusammen.

Forscher: Regelmäßig viele Opfer durch Influenza

Influenzaviren verursachten „in regelmäßigen Abständen“ Pandemien mit einer enormen Zahl von Todesopfern. Die bekannteste dieser Pandemien sei die „Spanische Grippe“. Sie habe in den Jahren 1918/19 weltweit mindestens zehn Millionen Menschen getötet.

Grippeviren könnten in Vögeln, Schweinen und anderen Tieren zirkulieren. Pandemien könnten entstehen, wenn einer dieser Stämme auf den Menschen überspringt und Mutationen entwickelt, die ihn besser für die Ausbreitung unter ihren Wirten anpassen. Bei den derzeitigen Grippeimpfstoffen handele es sich lediglich um „saisonale“ Impfstoffe. Sie schützten gegen kürzlich zirkulierende Stämme, böten aber keinen Schutz gegen neue, pandemische Stämme.

Ziel ist ein „breiter Schutz“

Die von den Forschern der Penn Medicine angewandte Strategie besteht darin, mit Immunogenen – einer Art von Antigen, das Immunreaktionen auslöst – gegen alle bekannten Grippesubtypen zu impfen. Auf diese Weise wollen sie einen „breiten Schutz“ erreichen.

Die Wissenschaftler erwarten nicht, dass der Impfstoff eine „sterilisierende“ Immunität verleiht, die die Virusinfektionen vollständig verhindert. Stattdessen zeige die neue Studie, dass der Impfstoff eine „Gedächtnisimmunreaktion“ hervorruft, die schnell abgerufen und an neue pandemische Virusstämme angepasst werden kann. Dadurch könnten schwere Erkrankungen und Todesfälle durch Infektionen erheblich reduziert werden.

Die Ausführungen der Wissenschaftler lassen allerdings jeden Hinweis auf Wirksamkeit und mögliche Gesundheitsgefahren vermissen. So wies beispielsweise der Virologe Prof. Dr. Dr. Martin Haditsch in einem Interview mit Epoch Times darauf hin, dass eine Behandlung mit mRNA keine Impfung ist: „Ich denke, es ist wichtig, (…), dass das, was als Impfstoffe bezeichnet wird, aus meiner Sicht keine Impfstoffe sind. Ich erlaube mir, sie Spike-Stoffe zu nennen. Es gibt verschiedene Terminologien dazu, doch überall, wo Therapie oder Gentherapie enthalten ist, ist die Bezeichnung Impfung aus meiner Sicht falsch“. Eine Therapie setze man zu einer Behandlung einer Krankheit ein, „und hier sprechen wir von Vorbeugung“. Daher finde er den Ausdruck „Spike-Stoffe“ passender.

Die Wirksamkeit der mRNA-basierten Corona-Impfung zweifeln ebenfalls viele Fachleute an. Das renommierte Fachmagazin „The Lancet“ veröffentlichte Anfang Oktober 2022 eine Studie, die belegt, dass die Impfung eine Infektion eher fördert als verhindert.

Über Nebenwirkungen fällt in dem Beitrag ebenfalls kein Wort. Dabei ist es hinlänglich bekannt, dass immer mehr Menschen Schäden im Zusammenhang mit der Corona-Impfung erlitten haben. Auch darüber berichtete Epoch Times ausführlich in mehreren Artikeln.

Immunisierung der Subtypen mit mRNA „einfach“

Dringt der injizierte Impfstoff in die Zellen des Empfängers ein, beginnt er mit der Produktion von Kopien eines Schlüsselproteins des Grippevirus, des Hämagglutinin-Proteins, für alle 20 Hämagglutinin-Subtypen der Influenza – H1 bis H18 für Influenza-A-Viren und zwei weitere für Influenza-B-Viren.

„Bei einem herkömmlichen Impfstoff wäre es eine große Herausforderung, gegen all diese Subtypen zu immunisieren, aber mit der mRNA-Technologie ist es relativ einfach“, so Hensley.

Bei Mäusen löste der mRNA-Impfstoff hohe Antikörperspiegel aus. Sie blieben mindestens vier Monate lang erhöht und reagierten stark auf alle 20 Grippe-Subtypen. Außerdem schien der Impfstoff relativ unbeeinflusst von früheren Grippevirenexpositionen zu sein, die die Immunreaktion auf herkömmliche Grippeimpfstoffe beeinträchtigen können. Die Forscher stellten fest, dass die Antikörperreaktion bei den Mäusen unabhängig davon, ob die Tiere zuvor mit Grippeviren in Kontakt gekommen waren oder nicht, stark und breit angelegt war.

Klinische Versuche mit Menschen geplant

Hensley und seine Kollegen planen derzeit klinische Versuche am Menschen. Verlaufen sie erfolgreich, „könnte der Impfstoff bei Menschen aller Altersgruppen einschließlich Kleinkindern ein langfristiges Immungedächtnis gegen alle Grippesubtypen hervorrufen“. Der Wissenschaftler weiter: „Wir glauben, dass dieser Impfstoff die Wahrscheinlichkeit, jemals eine schwere Grippeinfektion zu bekommen, erheblich verringern könnte.“ Im Prinzip, so fügte er hinzu, kann die gleiche multivalente mRNA-Strategie auch bei anderen Viren mit Pandemiepotenzial, einschließlich Coronaviren, Verwendung finden.

Die Wissenschaftler propagieren hier einen Erfolg dank der Impfung, bleiben aber den Nachweis schuldig. Denn dazu bedarf es mitunter jahrzehntelanger Studien. Das Robert Koch-Institut veröffentliche im November 2022 einen Bericht, aus dem hervorging, dass die Wirksamkeit einer Auffrischung gegen die Omikron-Variante schon sehr bald nach der Impfung wieder nachlässt.

Gates Foundation sagte bereits 2020 Finanzspritze zu

Die Forschungsarbeiten der Universität hat die Bill & Melinda Gates Foundation finanziell unterstützt. Im Jahr 2020 gab es einen „zugesagten Betrag“ in Höhe von 4.742.798 Dollar. Das Geld soll unter anderem „für die Entwicklung von Lösungen zur Verbesserung der globalen Gesundheit, Gesundheit von Müttern, Neugeborenen und Kindern“ verwendet werden.

Mit rund 1,1 Milliarden US-Dollar Ausgaben für Forschung und Entwicklungen ist die „Penn“ eigenen Angaben zufolge eine der „führenden Forschungsuniversitäten des Landes“.



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