Enthüllungen zur Unzulänglichkeit von Drostens PCR-Tests – Ulrike Kämmerer im Exklusivgespräch
Der PCR-Test von Victor Corman und Christian Drosten, der die Corona-Pandemie weltweit begleitet hat, wurde schon 2020 von einem Team internationaler Wissenschaftler kritisiert. Der damalige Antrag auf Rücknahme des Testprotokolls wurde ohne eine angemessene Begründung abgelehnt.
Nun hat ein Teil dieser Wissenschaftler nachgelegt. In einem Artikel, der vor Kurzem im „International Journal of Vaccine Theory, Practice, and Research“ erschienenen ist, begründen die Forscher umfassend ihre Bedenken. Sie zeigen, wie die Politisierung der Wissenschaft die Grundsätze guter wissenschaftlicher Praxis weltweit gefährdet, mit schädlichen und tödlichen Auswirkungen auf die Gesellschaft.
„Testen, testen, testen!“
Am 16. März 2020 verkündete der Generaldirektor der WHO, Tedros Adhanom Ghebreyesus, die globale Strategie für den Umgang mit COVID-19: „Wir haben eine einfache Botschaft an alle Länder: Testen, testen, testen. Testen Sie jeden Verdachtsfall. Wenn sie positiv getestet werden, isolieren Sie sich und finden Sie heraus, mit wem sie bis zu zwei Tage vor dem Auftreten der Symptome in engem Kontakt standen, und testen Sie auch diese Personen (WHO, 16. März 2020).“
Der PCR-Test, von dem vor Corona die wenigsten Menschen je gehört hatten, war plötzlich in aller Munde. Die Grundlage für diesen weltweit eingesetzten Test lieferte ein Autorenteam, dem unter anderem Christian Drosten, Marion Koopmans und Victor Corman angehören. Das „Corman-Drosten-Papier“, auch Charité-Protokoll genannt, wurde am 23. Januar veröffentlicht, nach einem so betitelten vollständigen Peer-Review-Verfahren, das jedoch nur einen Tag gedauert hat.
Charité-Protokoll: Vor Veröffentlichung schon der Goldstandard
Primer und Sonden aus dem Charité-Protokoll, die für die Durchführung eines PCR-Tests notwendig sind, wurden fast sofort kommerziell verfügbar gemacht. Zu bemerken ist in der Chronologie der Ereignisse auch, dass die WHO das „Corman-Drosten-Papier“ schon am 13. Januar 2020 als erstes diagnostisches PCR-Testprotokoll veröffentlicht hat.
Zu diesem Zeitpunkt war die Arbeit der Wissenschaftler weder validiert, noch verfügten sie über positive Patientenproben, da es in Europa keinen einzigen COVID-19-Fall gab. Drosten und den Co-Autoren stand das Virus zur Validierung des Tests nicht zur Verfügung.
WHO ignorierte chinesischen Test
Anfang Januar 2020 gab es schon einen genaueren Test, den das chinesische Zentrum für Seuchenkontrolle (CCDC) anhand von Patientenproben entwickelt hatte. Die WHO ignorierte diesen Test und beförderte das ungeprüfte Charité-Protokoll zum weltweiten Goldstandard einer Pandemie, die zwei Monate später ausgerufen wurde.
Epoch Times zitiert im Folgenden Teile der aktuellen Publikation und befragt dazu die Humanbiologin Dr. Ulrike Kämmerer, eine der Co-Autorinnen.
Interview mit Dr. Ulrike Kämmerer
Nach dem sogenannten Drosten-Test folgten zahlreiche PCR-Tests, die auf anderen Protokollen beruhen. In der EU-Datenbank für COVID-19-PCR-Tests gibt es inzwischen über sechshundert verschiedene Systeme für Tests. Sie erwähnen diese auch in Ihrer Publikation (Puhach et al., 2022). Macht das Ihre Kritik am Corman-Drosten-Paper nicht überflüssig?
Dr. Ulrike Kämmerer: Nein, denn dieses PCR-Design wurde extrem schnell weltweit als Roche LightMix-Test auf den Cobas-Systemen [Anm. d. Red: die Testapparate der Labore] eingesetzt und hat damit wesentlich zum Aufbau und Erhalt der „ersten Welle“ und weiterer Wellen beigetragen. Sie können sehr gut im Buch von Illa (Verlag Tomas Kubo) nachlesen, wie früh Roche bereits die Labore weltweit ausgestattet und im Test geschult hat. Wenn so ein System erst mal implementiert ist, wird das nicht so schnell geändert. Roche hatte mit dem Drosten/TibMolbiol-Test einfach den Startvorteil [Anm. d. Red: Die Firma TibMolbiol arbeitet seit Jahren eng mit Christian Drosten zusammen. Ende 2021 hat Roche das Unternehmen aufgekauft].
Und die Publikation soll ja auch die Probleme generell aufzeigen, denn ähnliche „Designfehler“ gab es schon in der PCR für das erste SARS und für MERS und, welch Überraschung, vom selben Team aus Drosten, TibMolbiol und Roche, (wie übrigens auch für Zika und Dengue), bloß dass da noch nicht die Welle der Panik ausgelöst werden konnte.
Sie schreiben in Ihrem Artikel:
Das Charité-Protokoll stellt einen Verstoß gegen alle international anerkannten Grundsätze der guten wissenschaftlichen Praxis dar. Zunächst wurden die für die RT-PCR verwendeten Primer und Sonden an Testfirmen, d.h. Labor Berlin und Tib Molbiol, weitergegeben und als Light Mix Diagnostic Test Kits kommerziell verfügbar gemacht, […] vor der wissenschaftlichen Veröffentlichung und ohne diese Tatsache und den damit verbundenen Interessenkonflikt in der wissenschaftlichen Veröffentlichung zu erwähnen.“
Drosten begründet diese Praxis folgendermaßen: „Es ist unsere Politik, alle unsere Tests für SARS vor der Veröffentlichung zur Verfügung zu stellen, um schnell ein zuverlässiges Diagnoseinstrument bereitzustellen.“ Was würden Sie ihm entgegnen?
Dr. Ulrike Kämmerer: Ja, wenn es denn ein zuverlässiges Diagnostikinstrument wäre! Warum es das nicht ist, haben wir ja ausführlich in der Publikation erläutert: Die RT-PCR-Technologie kann technisch niemals einen intakten infektiösen Erreger wie ein Virus nachweisen und somit eine ansteckende Person identifizieren. Vielmehr lässt sich damit jegliches genetische Material von Interesse unabhängig von der „Lebensfähigkeit“ der Quelle vervielfältigen. Da die PCR nicht in der Lage ist, festzustellen oder vorherzusagen, ob eine positiv getestete Person infektiös sein wird oder nicht, stellt sie kein robustes Diagnoseinstrument dar. Dementsprechend sollten PCR-basierte Tests niemals zur Überwachung einer asymptomatischen, gesunden Bevölkerung eingesetzt werden.
Der einzige Ansatz, mit dem sich falsch-positive Ergebnisse nahezu reduzieren lassen, erfordert die Durchführung einer Sanger-Sequenzierung. Obwohl die WHO eine Ganz- oder zumindest Teilgenomsequenzierung empfiehlt, haben die Autoren des Charité-Protokolls diesen wichtigen Bestätigungsschritt, die Sanger-Sequenzierung, nicht vorgesehen. Daher wurde die nötige Spezifität — also die Genauigkeit, mit der ein Test nur das Erbmaterial des Coronavirus SARS-CoV-2 nachweist — von Corman, Drosten und Co. nie hergestellt.
„SARS-CoV-2 müsste eigentlich HCoV-19 heißen“
Und gerade im Fall des sogenannten SARS-CoV-2-Virus (das eigentlich HCoV-19 heißen müsste, denn die Erstbeschreiber, und das sind nun mal die chinesischen Wissenschaftler, haben das Namensgebungsrecht), war ja das Diagnostikinstrument schon vor der Publikation gegeben. In China gab es bereits am 26. Januar mehrere kommerzielle eigene PCR-Testkits. Da brauchte keiner mehr den Test von Herrn Drosten. Sobald eine Gensequenz bekannt ist, kann jeder, der sich nur ein wenig mit der Technik auskennt, selbst einen Diagnostiktestkit basteln (siehe der von uns beschriebene).
Wie viel besser waren die chinesischen Tests? Und trauen Sie den chinesischen Behörden in Bezug auf Corona?
Dr. Ulrike Kämmerer: Dazu müsste ich mir alle genau ansehen und auch ausprobieren. Generell macht eine PCR allerdings zur Massentestung eben keinen Sinn. Sie ist in der Forschung eine tolle Methode, mit der man auch z.B. aktuell sehr fundiert die Plasmid-Kontamination in den „RNA-Impfungen“ nachweisen kann. Und was China und die Politik angeht, das kann von uns keiner wirklich beurteilen ohne Zugriff auf Originalquellen oder direkte Kontakte vor Ort, aber die Fachpublikationen aus Wuhan sehen komplett solide aus und warum auch nicht, chinesische Forscher brauchen keinen „Drosten“ als Nachhilfe, die können das alles selbst auch.
Sie schreiben, es gab eine Woche vor der Veröffentlichung des Charité-Protokolls eine „Entscheidung für einen Wechsel des diagnostischen Ansatzes“. Wie sah dieser Wechsel aus und auf welcher Ebene wurde er getroffen?
Dr. Ulrike Kämmerer: Das Charité-Protokoll umfasste ursprünglich Testsysteme für drei verschiedene Gene. Für diese RNA-Abschnitte zeigt das Protokoll die Bauanleitung für sogenannten Primer. Diese Nukleotidketten binden sich an die gesuchten Gensequenzen in einer Probe und markieren die Abschnitte, die vervielfältigt werden. Stimmen die Primer, funktioniert die PCR. Sind sie zu ungenau, gibt es falsche Ergebnisse. Von der WHO kam die Entscheidung, das Beste aus dem Charité-Protokoll, die PCR für das Nuleocapsid (N-gen) wegzulassen. Dieses N-Gen enthält die Erbinformation für die Kernhülle des Virus und die gewählte PCR war vom Design her die Beste. Es wurde weggelassen, da es angeblich zu wenig sensitiv — also zu wenig empfindlich sei, um auch bei geringsten Virusmengen zu funktionieren. Dabei wäre das die einzig halbwegs brauchbare PCR gewesen.
Das geänderte Corman-Drosten-Protokoll sah also einen zweistufigen Test vor. Doch die PCR für das RdRp-Gen und vor allem die extrem schlechte E-Gen-PCR haben von vornherein einen hohen Fehlergehalt mit „eingepreist“. Zu alledem wurde die PCR für das RdRp-Gen dann später auch noch weggelassen. Mit der „N“-PCR hätte es vermutlich nicht so viele positive Fälle gegeben, um eine Pandemie zu deklarieren.
Eine für den Theodor-Wolff-Preis nominierte Reportage, die das Charité-Protokoll in höchsten Tönen lobt, zitiert den Münchner Virologen Maximilian Münchhoff zur Ungenauigkeit des Corman-Drosten-Tests. Er glaubt, „wenn es denn überhaupt einen Schaden gab, dürfte er sich in Grenzen halten. Denn der RdRp-Primer war ja lediglich zur Bestätigung gedacht, um die Genauigkeit des Tests zu erhöhen.“ Inwieweit wird Ihre Kritik in wissenschaftlichen Kreisen ernst genommen?
Dr. Ulrike Kämmerer: Das hängt davon ab, welche „wissenschaftlichen Kreise“ gemeint sind. Jeder, der mit der Technik der PCR arbeitet, weiß um die von uns angemeldeten Probleme. Nur werden sie aufgrund des politischen Drucks kaum jemanden finden, der das auch ausspricht. Umso spannender war eine hochrangige Publikation mit Frau Isabella Eckerle (Universitätsklinik Genf), eine enge Mitstreiterin von Drosten. Der im Dezember 2022 von „Nature“ veröffentlichte Artikel beklagt, dass es bis Ende 2022 noch immer keinen zuverlässigen Test für SARS-CoV-2 Infektionen geben würde. Da war dann die PCR-Diagnostik in der Massentestung schon fast drei Jahre eingesetzt.
Warum kommt Ihre Analyse erst jetzt, wo die Pandemie offiziell für beendet erklärt wurde?
Unsere Publikation ist erst jetzt erschienen, weil sie so lange keine Zeitschrift annehmen wollte. Wir hatten ja schon gleich am Anfang mit dem „Corman-Drosten Review-Report“ alles deutlich gemacht und auch mit Eurosurveillance [Anm. d. Red: das Journal, das das Charité-Protokoll veröffentlicht hat,] lange „gekämpft“. Insofern ist das alles schon vielfach publiziert, aber eben nirgends von einem Fachjournal angenommen worden. Es steht auch nachlesbar in diversen weltweiten PCR-Gutachten für Gerichtsprozesse.
Ihre Kritik zusammenfassend schreiben Sie:
Wenn der Mangel an Transparenz nicht auf wissenschaftliche Unkenntnis zurückzuführen ist, was wir für eine vernünftige Schlussfolgerung halten, scheint es sich um eine unerwünschte Einmischung der Politik in die Wissenschaft und die medizinische Praxis zu handeln. Sollte dies der Fall sein, so wäre dies beunruhigend. Zumindest die Wissenschaft selbst muss um jeden Preis frei bleiben von politischen Ideologien, von Dogmen und von finanziellen Interessen.“
Ist die Politik hier am Steuerhebel oder eher eine Verflechtung von Pharmaunternehmen und zielgerichtet handelnden Wissenschaftlern, die sich seit Jahrzehnten mit Biotechnologie und Biowaffenforschung beschäftigen?
Dr. Ulrike Kämmerer: Tja, wenn wir das wüssten! Als normale „Fussvolkwissenschaftler“ können wir (ich spreche da auch für meine Mitautoren) nur spekulieren, was die Henne ist und was das Ei. Aber es ist vermutlich ein unseliges Konglomerat von skrupellosen Leuten mit viel Geld und Interesse an noch mehr Geld und mit käuflichen und vermutlich auch erpressbaren Wissenschaftlern und Medizinern sowie Politikern und nicht zu vergessen: Medien, die uns in das ganze Schlamassel reingeritten haben. Entscheidend war, dass eine auch fundierte und belegbare „Gegenmeinung“ zu Methoden und Maßnahmen massivst diffamiert und unterdrückt wurde. Das ist das Bedenkliche, dass Wissenschaftler nicht mehr frei diskutieren konnten, sondern nur noch als Propagandainstrumente gedient haben.
„Genom kann nur im Labor kloniert worden sein“
In Ihrem Artikel gehen Sie auch auf die ungewöhnlichen genomischen Merkmale der aufeinanderfolgenden SARS-CoV- 2-„Wellen“ ein. Um es vereinfacht auszudrücken: Das Virus hatte plötzlich 14 Merkmale „verloren”. Sie legen damit einen künstlichen oder vom Menschen verursachter Eingriff nahe. Haben Sie weitere Anhaltspunkte für diese Vermutung? Oder gibt es andere Erklärungen für dieses Phänomen?
Dr. Ulrike Kämmerer: Nein, das Genom in der Form kann nur im Labor kloniert worden sein. Wir wollten in diesem Rahmen aber kein so großes Fass aufmachen. In den USA ist das ja auch schon lange nicht mehr die Frage. Da geht es nur noch darum, wer das wie finanziert hat (Anthony Fauci, Eco Health Alliance) und wo genau wurde die Arbeit gemacht (Fort Detrick, Wuan, Ukraine, sonstwo?). Sehen Sie sich mal www.stopgof.com an.
Sie fordern einen Realitätscheck in der Wissenschaft. Was wünschen Sie sich konkret?
Dr. Ulrike Kämmerer: Das wieder gilt: „Nur, was Wissen schafft, ist Wissenschaft“. Das bedeutet, wieder offen, ohne vorgegebene „Wunsch- oder Auftragsergebnisse“ an fachliche Fragen herangehen zu können und diese im fairen Diskurs erläutern zu dürfen. Wir sind inzwischen leider wieder im Absolutismus der eminenzbasierten „Wissenschaft“ angekommen. Von dem Gedanken der Aufklärung sind wir maximal weit weg. Das sollte sich wieder umkehren.
Herzlichen Dank für das Gespräch.
Die Publikation von Dr. Ulrike Kämmerer gibt es hier im Original.
Hier ins Deutsche übersetzt: Kaemmerer-et-al-RT-PCRIJVPR-04-2023-deutsch
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