Die Raumfahrt verändert sich: ISS bekommt neuen Landungssteg für private Raumschiffe
An der Internationalen Raumstation ISS werden künftig mehr private Transporter andocken können. Zwei US-Astronauten installierten bei einem Außeneinsatz einen weiteren Adapter zum Ankoppeln solcher Flüge.
Live-Bilder der US-Raumfahrtbehörde Nasa zeigten, wie die Raumfahrer Andrew Morgan und Nick Hague nach sechseinhalb Stunden im All wieder in die Raumstation in mehr als 400 Kilometer Höhe über der Erde zurückkehrten.
An dem Adapter sollen nach Angaben der Nasa künftig die Raumschiffe „Starliner“ des US-Luftfahrtunternehmens Boeing und die Raumkapseln der Firma SpaceX andocken. Der Landungssteg war erst vor wenigen Wochen zum Außenposten der Menschheit gebracht worden. Die Astronauten verbanden den Adapter, der einem großen Ring ähnelt, mit Strom- und Datenkabeln und brachten eine Kamera daran an.
Die USA wollen in Zukunft wieder selbst bemannte Flüge zur ISS schicken. In den vergangenen Jahren waren sie auf die russischen Sojus-Raumschiffe angewiesen, die Besatzungen zur ISS und zurück zur Erde flogen. Auch Versorgungsflüge wurden von Russland aus abgewickelt. 2011 hatten die Amerikaner die Flüge mit dem Space Shuttle eingestellt.
„Dragon“-Raumfrachter von SpaceX sind bereits wiederholt zur ISS geflogen. Der erste Flug war vor gut einem halben Jahr. Dagegen wurden Starts des „Starliners“ immer wieder verschoben. Die Nasa will mit der Andock-Schleuse die ISS für das kommerzielle Geschäft öffnen. Die Nasa hatte zuletzt angekündigt, ab kommendem Jahr auch Weltraum-Touristen zu der Station reisen zu lassen.
Der Exekutiv-Direktor für bemannte Flüge bei der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos, Sergej Krikaljow, hält es für möglich, dass die Raumstation noch weitere zehn Jahre arbeitet. Er sagte vor dem Außeneinsatz der Agentur Tass zufolge: „Jetzt diskutieren die Partner die Möglichkeit einer Verlängerung der Betriebszeit bis 2028, möglicherweise langfristig bis 2030.“ Zunächst gab es Pläne für die gut 20 Jahre alte ISS für einen Betrieb bis zum Jahr 2024. (dpa)
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