Auf dem Kürbisfeld: Hummeln wischen sich die Beine ab
Forscher der Cornell University haben herausgefunden, dass der Kürbis und Kürbispollen physikalische und chemische Abwehrqualitäten haben, die für Hummeln schädlich sind. Die Ergebnisse ihrer jüngsten Studie legen nahe, dass Hummeln vom Sammeln und Verzehr der Pollen buchstäblich abgeschreckt werden. Dies kann einen evolutionären Vorteil für Kürbispflanzen darstellen.
„Wenn Hummeln mit Kürbispollen gefüttert werden, verursacht dies für sie alle möglichen Probleme“, sagte Bryan Danforth, Professor für Entomologie und leitender Autor der Studie. Danforth erklärte: „Bei ausgewachsenen Tieren wurde dadurch der Verdauungstrakt beschädigt und verzerrt. Hummel-Kolonien, die mit Kürbispollen gefüttert wurden, konnten keine Nachkommen aufziehen.“
Hummeln gelten trotzdem als ideale Bestäuber
Hummeln besuchen einen Kürbis und seine Blüten nur für den Nektar. Obwohl die Tiere den Pollen nicht sammeln, können sich einige Sporen versehentlich auf den Beinen festsetzen. Jene Hummeln, die Pflanzen für Nektar besuchen, aber keinen Pollen sammeln, könnten trotzdem gute Bestäuber sein. Der Pollen auf ihrem Körper wird möglicherweise die nächste Blume bestäuben.
„Ich habe sie tatsächlich auf dem Feld gesehen, wie sie sich ihre Beine an einem Blatt abgewischt haben“, sagte Kristen Brochu, eine ehemalige Cornell-Doktorandin in Danforths Labor.
In der Studie untersuchten Brochu und ihre Kollegen unterschiedliche Abwehrmittel, um zu testen, welche Merkmale der Pollen die Hummeln abschreckten. Mikrokolonien von fünf Hummeln wurden jeweils separat behandelt.
Kürbispollen verhindert Nachwuchs
Die mit Wildblumenpollen gefütterten Tiere gediehen erwartungsgemäß. Mit einer Kürbisdiät führte die Wirkung der Abwehrkräfte des Pollens (sein schlechter Nährstoffgehalt und verschiedene chemische Inhaltsstoffe) dazu, dass die Hummeln ihre Nachkommen aus ihren Brutzellen ausstießen und töteten. „Hummeln tun dies, wenn sie gestresst sind. Möglicherweise, weil sie sich nicht um die Larven kümmern können“, sagte Brochu.
In einer dritten Variante extrahierte das Team die Chemikalien aus dem Kürbispollen und fügte sie der Kontrolldiät für nährstoffreiche Wildblumenpollen hinzu. Bei dieser „Crushed Pollen-Diät“ reiften keine Eier und Larven.
„Während der 50 Tage des Experiments schafften es sowohl bei der Behandlung mit zerkleinertem als auch bei natürlichem Kürbis keine Nachkommen bis ins Erwachsenenalter“, sagte die Doktorandin. Bei der zerkleinerten Behandlung starben die Erwachsenen auch häufiger. Ursache könnte die Freisetzung zusätzlicher toxischer Chemikalien sein. (cs)
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