Problemverlagerung: Mannheim richtet Trinkerraum für Alkoholkranke ein

Mit der Maßnahme solle die Trinker- und Drogenszene aus der Innenstadt an den Rand des Zentrums verlagert werden, hieß es. Anwohner und Geschäftsbetreiber hätten sich in der Vergangenheit über die Szene beschwert.
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Mitglieder einer Gruppe für trockene Alkoholiker sitzen zusammen.Foto: Felix Kästle/Symbolbild/dpa
Epoch Times10. April 2019

Mit einem Trinkerraum will die Stadt Mannheim ein neues Angebot für Alkoholkranke schaffen. Geplant sind Container mit Freiflächen im Stadtteil Jungbusch, in denen ab Mai 2020 der Konsum von Alkohol toleriert wird, wie die Stadt am Mittwoch mitteilte. Teil des Angebots soll eine Suchthilfe sein.

Mit der Maßnahme solle die Trinker- und Drogenszene aus der Innenstadt an den Rand des Zentrums verlagert werden, hieß es. Anwohner und Geschäftsbetreiber hätten sich in der Vergangenheit über die Szene beschwert. Nutzer des Trinkerraums müssen demnach ihren Alkohol selbst mitbringen. „Erlaubt sind jedoch keine harten Alkoholika oder anderen Drogen“, sagte eine Sprecherin der Stadt der Nachrichtenagentur AFP.

Kosten: Eine halbe Million

Der Mannheimer Gemeinderat hatte bereits im Dezember 2016 die Einrichtung des „alkoholakzeptierenden Aufenthalts- und Betreuungsangebots für die Drogen- und Trinkerszene“, wie der Trinkerraum von der Stadt genannt wird, beschlossen. Die Caritas und der Drogenverein Mannheim als Träger prüften daraufhin 20 Standorte in der Innenstadt. Letztlich entschied sich die Stadt am Dienstag für ein Freigelände in Jungbusch. Ein Grund dafür war laut Pressemitteilung die räumliche Nähe zu Suchtberatungsstellen.

Für die Miete der Container, die Kosten der Erstausstattung und die Betriebskosten steht dem Gesundheitsamt der Stadt ein Budget in Höhe von etwa einer halben Million Euro zur Verfügung. Nach 18 Monaten soll bewertet werden, inwieweit das Angebot angenommen wurde und ob eine Fortsetzung des Projektes möglich ist. (afp)



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