Nie wieder Knoblauch kaufen: Eine einfache Methode für jedermann

Gemüse aus dem eigenen Garten ist Gold wert; das gilt auch für Knoblauch. Sein Anbau erfordert indes eine Mischung aus Fingerspitzengefühl und Geduld. Wer vom Kaufhallenknoblauch unabhängig werden möchte, muss zudem mit einer kleinen Investition in die richtigen Sorten rechnen.
Knoblauch frisch geerntet
Beim Knoblauch wird zwischen Softneck und Hardneck unterschieden.Foto: by sonmez/iStock
Von 17. August 2024

Wer Knoblauch liebt und ihn gerne in seinen Mahlzeiten verwendet, kennt das Dilemma, gute Knollen in einem Supermarkt zu finden. Oft waren diese bereits lange in den Lieferketten unterwegs gewesen und sind daher nicht mehr die Frischesten. Hinzu kommt, dass einige Knollen sehr viele, aber dafür auch kleine Zehen besitzen und der Schälaufwand in der heimischen Küche entsprechend groß ist.

Dabei gibt es spezielle Sorten, die nicht nur großen und wohlschmeckenden Knoblauch liefern, sondern der sich auch spielend leicht im eigenen Garten anbauen lässt. Mit dem richtigen Fingerspitzengefühl und einer guten Vorarbeit ist der Ertrag so hoch, dass keine Knolle mehr im Supermarkt gekauft werden muss.

Bis zur Ernte dauert es allerdings rund neun Monate – von September bis zum nächsten Sommer – bis aus einer Zehe eine Knolle geworden ist. Doch die investierte Zeit und Mühe lohnt sich, wenn Hobbygärtner erst einmal in den Genuss ihres selbst angebauten Knoblauchs kommen.

Welcher Knoblauch ist der richtige?

Ähnlich wie bei anderen Gemüsesorten gibt es auch Unterschiede im Knoblauch. So wird in der Botanik unterschieden zwischen dem klassischen Kulturknoblauch (Allium sativum var. sativum) – auch „Softneck“ genannt – und dem Schlangenknoblauch (Allium sativum var. ophioscorodon) – auch „Hardneck“ genannt. Diese verschiedenen Merkmale beziehen sich auf die Festigkeit des Knoblauchgrüns, das entweder soft (weich) oder hard (fest) ist.

Wie der deutsche Name bereits verrät, wird im Supermarkt fast ausschließlich der günstigere weiche Kulturknoblauch verkauft. Im Vergleich dazu besitzt die feste Sorte weniger, aber dafür größere Zehen, die sich ungefähr so leicht wie eine Banane schälen lassen. Als echte „Hardnecks“ zählen unter anderem die Untergruppen Rockenbolle, Porcelain, Purple Stripe, Glazed Purple Stripe und Marbled Purple Stripe.

Roter Knoblauch

Feste Knoblauchsorten sind unter anderem Rockenbolle, Porcelain, Purple Stripe, Glazed Purple Stripe und Marbled Purple Stripe. Foto: wagnerokasaki/iStock

Wer wirklich unabhängig werden möchte, sollte den festen Knoblauch wählen. Diesen findet man an besten auf einem Wochenmarkt oder beim Bauern des Vertrauens. Natürlich gibt es den Schlangenknoblauch auch im Internet zu kaufen, allerdings ist dieser schnell ausverkauft und der Käufer kann nicht die besten und frischesten Knollen wählen.

Warum sollte es eine feste Sorte sein?

Der feste Knoblauch wurde im Laufe der Zeit weniger stark vom Menschen gezüchtet und beinhaltet daher die ältesten Sorten. Dem wilden Knoblauch geschmacklich am nächsten kommt der Purple Stripe. Des Weiteren ist Schlangenknoblauch an die kalten Winter unserer Vegetationszone hervorragend angepasst und benötigt sogar Frost. Ersteres liegt daran, dass viele Sorten ursprünglich aus Sibirien kommen. Letzteres ist entscheidend, weil niedrige Temperaturen den sogenannten Kältereiz auslösen. Erst mit ihm fängt der Knoblauch an, seine Zehen auszubilden, und das Grün an zu schießen.

Doch egal, woher der Saatknoblauch kommt, er wird seinen Preis haben. Die anfängliche Investition macht sich letztlich durch die Tatsache bezahlt, dass man nie wieder Knoblauch kaufen muss. Außerdem kann jederzeit auf Früchte der eigenen Arbeit zurückgegriffen werden und man weiß, womit sie gepflegt oder behandelt wurden.

Vorbereitung des Bodens

Bei der Planung der Aussaat sollten Hobbygärtner nicht nur den Zeitpunkt passend wählen, sondern auch den Standort. Generell kann die Wahl auf ein vorhandenes (Gemüse-)Beet fallen oder auf eine freie, noch unkultivierte Fläche im Garten.

Knoblauch kann sowohl einzeln als auch mit anderem Gemüse in einem Beet angebaut werden. Foto: YuriyS/iStock

Sollte im künftigen Knoblauchbeet noch jede Menge „Unkraut“ wachsen, gilt es, dies zunächst zu entfernen, damit der Knoblauch hohe Überlebenschancen hat. Um die Fläche von Kraut und Rasen zu befreien, kann die ausgewählte Stelle mehreren Wochen lang mit Steinen oder einer dicken Plastikfolie – vorzugsweise schwarz – abdeckt werden. Der Druck beziehungsweise die feuchte Wärme unter der Abdeckung sorgt dafür, dass das darunterliegende Grün abstirbt.

Die Aussaat der einzelnen Knoblauchzehen sollte spätestens bis Ende September, besser noch bis Ende August, erfolgen. Wer der Knolle eine grüne Gesellschaft bieten will, kann weiteres Herbst- bis Wintergemüse im selben Beet anbauen. Doch hier ist Vorsicht geboten, denn nicht jedes verträgt sich mit jedem. Da Knoblauch ein Flachwurzler und Wenigzehrer ist, sind Porree, Möhren, Sellerie, Rote Bete oder Salate gute Nachbarn. Anders als seine Beetnachbarn kann der Knoblauch erst im nächsten Sommer geerntet werden.

Erst das Grün, dann die Knolle

Über den Winter und Frühling wächst dann aus jeder einzelnen Zehe eine neue Knolle heran. Sobald das Knoblauchgrün geschossen ist, kann auch dieses gelegentlich geerntet und in der Küche verwendet werden. Sobald das Grün dörr wird, sollten die Knoblauchpflanzen jedoch zügig geerntet werden.

Mit der reichhaltigen Ernte ist dann auch eine erneute Aussaat im Herbst sicher, denn es können beliebig viele Zehen oder Knollen dafür aufgehoben werden. Generell sollte jedoch nur unversehrter Knoblauch dafür verwendet und mit der Knolle nach unten zum Trocknen aufgehängt werden; andernfalls besteht die Gefahr von Verschimmeln. Alles andere sollte zügig verarbeitet oder gegessen werden.

(Mit Material der The Epoch Times)

 



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