„Mein Kampf“-Neuauflage kein Thema für die Schulen
Von der durch Historiker kommentierten Neuauflage von Hitlers „Mein Kampf“ sind zwar bereits 85.000 Exemplare verkauft worden, sie spielt in den Schulen aber kaum eine Rolle. Großflächige Bestellungen von Klassensätzen habe es nicht gegeben, berichtet die „Zeit“ mit Verweis auf das Institut für Zeitgeschichte, welches die Kommentierungen der Neuauflage erarbeitet hatte. Die Zahl an Schulen, die das Buch angeschafft haben, liege „im einstelligen Prozentbereich“, sagte der Vorsitzende des Philologenverbands, Heinz-Peter Meidinger, der Zeitung.
Unter Lehrern sei in Bezug auf Quellen aus dem „Dritten Reich“, die „Angst größer geworden, etwas Falsches zu unterrichten und sich angreifbar zu machen“, erklärte Meidinger. Ein Blick in „Mein Kampf“ mache den Unterricht nicht automatisch besser und die deutsche Geschichte nicht unbedingt verständlicher: „Dafür ist `Mein Kampf` einfach zu schlecht und zu wirr geschrieben“, so Meidinger weiter. Laut Johannes Heinßen, Vorsitzender des niedersächsischen Geschichtslehrerverbandes, haben die Ministerien den Nutzen der Edition für den Unterricht überschätzt. Auch der Vorsitzende der Konferenz für Geschichtsdidaktik, der Berliner Historiker Thomas Sandkühler, verwies darauf, dass Schüler „anhand geeigneter Auszüge“ aus „Mein Kampf“ nachvollziehen könnten, woher Hitlers Denken kam und wie es funktionierte: „Zur Erklärung des Nationalsozialismus als Herrschaftssystem trägt das Buch wenig bei.“ (dts)
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