Arianna Huffington „Königin der Blogger“ schreibt über Neuerfindung des Erfolgs
Arianna Huffington wurde zweimal (2006 und 2011) vom TIME MAGAZINE zu den 100 einflussreichsten Frauen der Welt gewählt. Ihr Buch „Thrive“ erreichte unmittelbar nach Erscheinen im März 2014 die Spitze der Bestsellerliste in der New York Times. Die deutsche Ausgabe „Die Neuerfindung des Erfolgs“ kommt am 22. September in den Buchhandel.
Arianna Huffington, Mitbegründerin und Chefredakteurin der Huffington Post ist eine sehr fleißige, stets auf den Erfolg hin orientierte Geschäftsfrau. Schon in jungen Jahren bekam sie ein Stipendium für die altehrwürdige Universität von Cambridge, wo sie mit 21 Jahren Präsidentin des Debattierclubs Cambridge Union wurde. Die im Juli 1950 in Athen geborene Arianna Stasinopoulos lebt seit Jahrzehnten in den USA. Sie war mit dem Öl-Millionär und Filmproduzenten Michael Huffington verheiratet.
In ihrem aktuellen Buch möchte sie die Rolle einer spirituellen Lehrerin spielen. Vier große Kapitel – Wohlbefinden, Weisheit, Staunen und Großzügigkeit – bestimmen den Inhalt. Mehr als 650 Verweise befinden sich darin auf Bücher und Artikel, welche die Autorin gelesen hat.
Ihr übertriebener Ehrgeiz führte im April 2007 zu einem körperlich-seelischen Zusammenbruch, zwei Jahre nach der Gründung der Huffington Post, deren Wachstum schwindelerregend geworden war. 18 Stunden tägliche Arbeit an 7 Tagen in der Woche. Späte Einsicht im Alter von 57 Jahren. Das Leben der „Königin der Blogger“ war außer Kontrolle geraten.
„Mein Unfall war ein klassischer Weckruf. Rückblickend fallen mir zwar noch andere Anlässe ein, zu denen ich eigentlich hätte aufwachen müssen, doch das war nicht geschehen… Die Bedeutung des Begriffs Erfolg hat sich in unserer Gesellschaft im Laufe der Zeit auf Geld und Macht verengt…
Wo immer man in der Welt hinschaut, sieht man intelligente Führungspersönlichkeiten furchtbare Entscheidungen treffen – ob in der Politik, in der Wirtschaft oder in den Medien. Ihnen mangelt es nicht am IQ, sondern an Weisheit.
Das ist kein Wunder; noch nie zuvor war es so schwierig, der eigenen inneren Weisheit zu lauschen, denn dazu muss man sich von den allgegenwärtigen technischen Geräten lösen, all den Gadgets und Bildschirmen, sich aus den sozialen Medien verabschieden – und wieder mit sich selbst in Verbindung treten. Um ehrlich zu sein, fällt auch mir das nicht leicht…“
In dem Kapitel „Wohlbefinden“ macht Arianna Huffington darauf aufmerksam, dass es höchste Zeit ist, den Bau unseres Lebens zu renovieren und dabei zu überlegen, wie sinnvoll wir mit den durchschnittlich 30.000 Tagen unseres Lebens umgehen sollten. Der Ruin der Gesundheit in jungen Jahren ist eine große Gefahr.
Die Autorin zitiert die US-amerikanische Bestsellerautorin Anne Lamott: „Du bist nicht dein Bankkonto oder dein Ehrgeiz. Du bist nicht der kalte Lehmklumpen mit aufgeblähtem Leib, den du zurücklässt, wenn du stirbst. Du bist keine wandelnde Ansammlung von Persönlichkeitsstörungen. Du bist Geist, du bist Liebe.“
Ständig ist die Schlange in unserem digitalen Internet-Garten auf der Lauer. Permanentes Piepsen, Pfeifen und Blinken (Smartphone, E-Mail, Twitter u.v.m.).Dabei haben Forscher festgestellt, dass es 67 Sekunden dauert, bis sich der Mensch von einer empfangenen E-Mail erholt. Wer off-line ist, hat Angst, den Kontakt zu einer Welt zu verlieren, die mit der Wirklichkeit kaum noch in Verbindung steht. Das iParadox lautet: „Ihr Smartphone macht Sie nicht smarter!“
„Der Tag, als ich aufhörte zu sagen: Beeil dich!“ – 7 Millionen Klicks
In dem Kapitel „Weisheit“ zitiert Arianna Huffington den Physiker und Nobelpreisträger Albert Einstein: „Intuition, nicht Intellekt, ist das Sesam-öffne-dich des Ich“. Viel zu Wenige vertrauen ihrer Intuition und flüchten sich zu schnell in völlig abstrakte Intellekt-Gefilde. Im Sommer 2013 wurde ein Blogpost in der Huffington Post über Nacht zu einer Sensation mit über 7 Millionen Klicks und fast 1,2 Millionen Facebook-Likes. Der Post hieß: „The Day I Stopped Saying Hurry Up“ („Der Tag, als ich aufhörte zu sagen: Beeil dich“).
Das Kapitel „Staunen“ verbindet die Autorin mit dem Abheben zum Flug in den inneren Weltraum. Sehr klug das gewählte Zitat des legendären amerikanischen Trappistenmönchs Thomas Merton (1915 – 1968): „Was gewinnen wir, wenn wir zum Mond fliegen, solange wir den Abgrund nicht überwinden können, der uns von uns selbst trennt. Das ist die wichtigste aller Entdeckungsreisen, und ohne sie sind alle anderen nicht nur nutzlos, sondern katastrophal.“
Die Erforschung unseres inneren Universums wird uns vielleicht mehr in Staunen versetzen als die erste Mondlandung. Aber dafür muss die Wegrichtung radikal geändert werden, um dann dem Leben einen völlig neuen Sinn zu geben.
Im letzten Kapitel „Großzügigkeit“ geht es um ein Mehr an Mitmenschlichkeit und bedingungsloser Liebe. Alles Dinge, die wir schon mehrfach gelesen oder gehört haben. Dennoch ist "Die Neuerfindung des Erfolgs" sehr wertvoll, weil es den Wendepunkt, an dem wir uns zur Zeit befinden, nochmals sehr deutlich macht.
Arianna Huffington schreibt am Schluss ihres Buches: „Finden Sie Ihren eigenen Ansatzpunkt – Ihren Ort der Weisheit, des Friedens und der Stärke. Und schaffen Sie von dort aus Ihre Welt neu, nach Ihrer eigenen Erfolgsdefinition, damit wir alle – Frauen und Männer – gedeihen und so leben können, dass wir mehr Leichtigkeit, mehr Freude, mehr Mitgefühl, mehr Dankbarkeit und, jawohl, mehr Liebe erfahren. Voran, hinauf und nach innen!“
Arianna Huffington
Die Neuerfindung des Erfolgs
Gebundene Ausgabe: 320 Seiten
Riemann Verlag (22. September 2014)
Deutsch
ISBN-10: 3570501736
19,99 Euro
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