Abgereichertes Uran in Munition: Eine mögliche Gefahr für die Gesundheit?

Keine Atomwaffe und nicht verboten: Uranmunition ist nicht radioaktiv. Aufgrund seiner hohen Dichte kann abgereichertes Uran Panzer durchdringen. Viele Studien kamen zu dem Schluss, dass es keine Beweise für die Schädlichkeit dieses Urans gibt.
Titelbild
Eine Reihe von 25-mm-Munition der US-Armee mit abgereichertem Uran, wie sie im Golfkrieg 2003 verwendet wurden.Foto: STAN HONDA/AFP via Getty Images
Epoch Times26. März 2023

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Russlands Präsident Wladimir Putin warnt, seine Streitkräfte ebenfalls mit panzerbrechender Munition mit abgereichertem Uran zu beliefern, falls die Ukraine diese von westlichen Verbündeten erhalten sollte. Hintergrund ist eine entsprechende Ankündigung Großbritanniens. Die Verwendung der Munition ist umstritten, weil das Metall giftig ist – sowohl für die Soldaten als auch für Menschen, die im Kriegsgebiet leben.

Abgereichertes Uran ist ein Abfallprodukt, das bei der Anreicherung von Uran für den Einsatz in Atomkraftwerken oder bei der Herstellung von Atomwaffen entsteht. Es ist etwa 60 Prozent weniger radioaktiv als Uran im Naturzustand. Uran hat eine sehr hohe Dichte und ist etwa 1,7 Mal so dicht wie Blei. Es ist so hart, dass es beim Auftreffen auf ein Ziel seine Form nicht verändert. Daher kann abgereichertes Uran eingesetzt werden, um Granaten und Bomben mehr Durchschlagskraft zu verleihen.

Uranmunition ist nicht verboten

Laut dem Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats der USA, John Kirby, ist Uranmunition nicht radioaktiv und „nicht einmal nahe dran“, als Atomwaffe zu gelten. Die Verwendung von Uranmunition oder auch DU-Munition (englisch: depleted uranium) ist nach internationalem Recht nicht verboten.

Munition mit abgereichertem Uran ist in vielen Ländern Teil des Militärarsenals, insbesondere in den USA und Russland. Sie wurde im Zweiten und Dritten Golfkrieg eingesetzt sowie im ehemaligen Jugoslawien 1990. Das Pentagon hat eingeräumt, abgereichertes Uran im Jahr 2015 zweimal im Kampf gegen den sogenannten Islamischen Staat (IS) in Syrien eingesetzt zu haben.

Moskau hat die britische Ankündigung, der Ukraine Uranmunition zur Verfügung zu stellen, als „ernsthafte“ Eskalation des Krieges verurteilt.

Hauptrisiko ist nicht die Radioaktivität

Das Umweltprogramm der Vereinten Nationen stuft abgereichertes Uran als giftiges und radioaktives Schwermetall ein. Beim Aufprall auf ihr Ziel setzen die Geschosse Uranoxid und -partikel frei. Nach Angaben der kanadischen Atomsicherheitskommission ist das gesundheitliche Hauptrisiko nicht die Radioaktivität, sondern die chemische Giftigkeit des abgereicherten Urans. Demnach kann die Aufnahme oder das Einatmen hoher Mengen die Niere beeinträchtigen und über längere Zeit das Lungenkrebsrisiko erhöhen.

Abgereichertes Uran gilt auch als eine mögliche Ursache für Gesundheitsprobleme bei Golfkriegsveteranen sowie als möglicher Grund für die hohe Zahl von Krebserkrankungen und Geburtsfehlern in der irakischen Stadt Falludscha. Dies wurde wissenschaftlich jedoch nicht nachgewiesen.

Viele Studien kamen zu dem Schluss, dass es keine Beweise für die Schädlichkeit von abgereichertem Uran gibt. Nach Angaben des UN-Büros für Abrüstungsfragen haben Studien, an denen auch die Internationale Atomenergiebehörde beteiligt war, keine signifikanten Risiken für Öffentlichkeit und Umwelt beim Einsatz abgereicherten Urans ergeben, solange nur kleine Teile bei den Aufprallen in die Umwelt gelangten.

In Situationen allerdings, in denen Fragmente von oder gar vollständige Munition mit abgereichertem Uran gefunden wurden, „gibt es ein potenzielles Risiko von Strahlenwirkung für Personen, die in direkten Kontakt damit kommen“. (afp/ks)



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