2158 Männer und Frauen sind weltweit Dollarmilliardäre – In China kommen zwei pro Woche neu hinzu

Der Club der Superreichen bekommt immer mehr Zuwachs. Niedrige Zinsen und gut laufende Aktienmärkte lassen die Vermögen weltweit größer werden. Doch auch unternehmerischer Mut zahlt sich aus.
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Eine Kellnerin hält bei einer Modenschau Champagnergläser für die Gäste bereit. Der Club der Superreichen wächst.Foto: Jens Kalaene/dpa
Epoch Times26. Oktober 2018

Die Dollar-Milliardäre rund um den Globus werden immer mehr und immer reicher. Grund dafür sind boomende Aktienmärkte, steigende Immobilienpreise und Wirtschaftswachstum auf breiter Front.

Dadurch kletterten die Vermögen der reichsten Menschen der Welt 2017 im Vergleich zum Vorjahr um 19 Prozent auf die Rekordsumme von 8,9 Billionen Dollar. Das geht aus Berechnungen der Beratungsgesellschaft PwC und der Schweizer Großbank UBS hervor, die am Freitag veröffentlicht wurden.

Dieses gewaltige Vermögen – die Summe ist in Euro umgerechnet mehr als doppelt so hoch wie die gesamte jährliche Wirtschaftsleistung von Deutschland als größter Volkswirtschaft Europas (2017: knapp 3,3 Billionen Euro) – verteilt sich demnach auf 2158 Männer und Frauen. Im Schnitt kommen diese auf ein Vermögen von 4,1 Milliarden Dollar.

Im Vorjahr lag die weltweite Zahl der Milliardäre auf der inzwischen erweiterten Datenbasis bei 1979. Eingerechnet werden in die Zahlen, die zum fünften Mal vorliegen, sämtliche Vermögenswerte: Unternehmen, Firmenbeteiligungen, private Immobilien, aber auch Kunstsammlungen.

Chinas Superreiche nehmen zu

Vor allem in China zeigt der Trend seit Jahren nach oben. 2017 waren Chinas Superreiche mit einem Vermögensplus von 39 Prozent auf 1,12 Billionen Dollar Hauptprofiteure des weltweiten Zuwachses. 373 Chinesen zählt die Studie aktuell zum Club der Milliardäre nach 318 ein Jahr zuvor. Sie sind im Schnitt mit 55 Jahren jünger als der Durchschnitt der Milliardäre weltweit mit knapp 64 Jahren.

„Wir sehen seit Jahren eine Entwicklung von der westlichen Welt nach Asien, in die Neue Welt“, sagt Caroline Kuhnert, die das Geschäft der UBS mit vermögenden Kunden unter anderem in Europa leitet.

Den größten Zuwachs gibt es bei den Milliardären in Asien: Im Durchschnitt drei neue Milliardäre pro Woche im Jahr 2017, zwei davon Chinesen. Dieser Trend hat sich sicherlich auch 2018 fortgeführt.“

Auch in Deutschland ist die Zahl der Milliardäre binnen Jahresfrist weiter gewachsen: von 117 auf 123. Das ist den Angaben zufolge mit plus 5 Prozent der größte Zuwachs im europäischen Vergleich. Jeder fünfte Milliardär in Europa (20 Prozent) stammt aus Deutschland. In Italien gibt es demnach aktuell 43 Superreiche, in der Schweiz 36.

„Sehr viele Milliardäre sind als Unternehmer tätig und das – gerade in Deutschland – oft seit Generationen“, sagt Maximilian Kunkel, Chefanlagestratege in der Vermögensverwaltung der UBS in Deutschland. Erfolg versprechen demnach Engagements in den Bereichen Konsum, Einzelhandel, Immobilien und Biotechnologie. „Es ist nicht so, dass sich all diese Leute einfach darauf ausruhen und sagen: „Zum Glück kommt die Liquiditätsschwemme der EZB“, und dementsprechend: „Wir werden immer vermögender“, betont Kunkel.

Die reichsten Deutschen dürften einer Rangliste des „Manager Magazins“ zufolge die BMW-Großaktionäre Stefan Quandt und Susanne Klatten mit 34 Milliarden Euro geschätztem Vermögen sein. Den Geschwistern gehören 47 Prozent der Anteile an dem Autobauer – allein dafür kassierten sie im Mai 1,1 Milliarden Euro Dividende.

Mit einem geschätzten Vermögen von 33 Milliarden Euro folgt knapp dahinter die aus Mannheim stammende Familie Reimann, die einen der größten Kaffeekonzerne der Welt geschaffen hat. Auf Platz drei der reichsten Deutschen sieht das Magazin Lidl-Gründer Dieter Schwarz mit einem geschätzten Vermögen von 25 Milliarden Euro.

Das Wirtschaftsmagazin „Bilanz“ hatte Schwarz‘ Vermögen kurz zuvor allerdings deutlich höher geschätzt: Mit 39,5 Milliarden Euro sah es ihn als reichsten Deutschen – gefolgt von den Familien Karl Albrecht und Heister (Aldi Süd) mit 25,5 Milliarden Euro. Die Familien Albrecht und Heister sieht das „Manager Magazin“ mit 21,8 Milliarden Euro auf Platz vier. Für die Rangliste hat das „Manager Magazin“ die Aktienvermögen mit den Schlusskursen vom 14. September berechnet.

Die UBS/PwC-Studie sieht einen zunehmenden Trend zu Milliardären, die es mit einer guten Geschäftsidee aus eigener Kraft in den Club der Superreichen geschafft haben: Von den 332 Aufsteigern im Jahr 2017 waren 199 sogenannte Selfmade-Milliardäre, 89 davon kamen aus China. (dpa)



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