Wirecard: Philippinen vermuten ehemaligen Vorstand in China
Eine Schlüsselfigur im Milliardenskandal um den insolventen Dax-Konzern Wirecard hält sich möglicherweise in China auf.
Nach den Daten der philippinischen Einwanderungsbehörde reiste der frühere Wirecard-Vorstand Jan Marsalek am Dienstag in das südostasiatische Land ein und am Mittwoch über den Flughafen Cebu weiter nach China. Allerdings zeigten die Videoaufzeichnungen des Flughafens nicht, dass Marsalek das Land verlassen habe, sagte Justizminister Menardo Guevarra dem Fernsehsender CNN Philippines.
Der Manager war im Wirecard-Vorstand für das operative Tagesgeschäft zuständig und am vergangenen Montag fristlos entlassen worden. Die Staatsanwaltschaft München ermittelt bereits seit Wochen gegen Marsalek, Ex-Vorstandschef Markus Braun und zwei weitere noch amtierende Vorstände wegen des Verdachts der Falschinformation von Anlegern.
Ex-Vorstandschef Markus Braun, kam gegen die Zahlung einer Kaution von fünf Millionen Euro frei, wurde am 23. Juni bekannt gegeben. Die Ermittlungsrichterin setzte den Haftbefehl unter Auflagen vorläufig außer Vollzug, wie die Staatsanwaltschaft München I am Dienstag mitteilte.
Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY, die die Bilanzen von Wirecard prüfte, geht von umfassendem Betrug mit mehreren beteiligten Parteien rund um die Welt aus. Wirecard hatte am Donnerstag Insolvenz beantragt.
Das Unternehmen hat mutmaßliche Luftbuchungen in Höhe von 1,9 Milliarden Euro eingeräumt, weswegen der Vorstand für kommende Woche mit der Kündigung von Krediten ebenfalls in Milliardenhöhe rechnete. (dpa)
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