Winterkorn will Abgas-Krise lösen – Bekannte US Anwaltskanzlei angeheuert
Am Dienstagabend gab es bereits ein Vorgespräch, es drangen aber keine Meinungen an die Öffentlichkeit. Spannend bleibt auch die Reaktion der Börse – an den vergangenen beiden Handelstagen hatte die VW-Aktie rund ein Drittel ihres Wertes verloren.
Winterkorn hatte am späten Dienstagnachmittag öffentlich um Entschuldigung für Manipulationen von Abgastests bei VW-Dieselautos gebeten und rasche Aufklärung versprochen. Zuvor hatte der Konzern bekanntgegeben, dass weltweit elf Millionen Wagen betroffen sind. VW bildet daher eine Milliarden-Rückstellung und hat eine Gewinnwarnung veröffentlicht. Dem Konzern drohen Milliardenschäden durch mögliche Klagen und Strafgelder.
Mehrere US-Bundesstaaten sind inzwischen dabei, ein Bündnis zu formen, um Ermittlungen gegen den deutschen Autobauer einzuleiten. Das bestätigte ein Sprecher des New Yorker Staatsanwalts Eric Schneiderman. Für VW bahnt sich damit noch größerer Ärger an: Sowohl wegen möglicher Straftaten wie Betrug als auch wegen mutmaßlicher Verstöße gegen Umweltgesetze könnten auf bundesstaatlicher Ebene empfindliche Strafen und Bußgelder verhängt werden.
Trotz des geäußerten Willens von Winterkorn, in der Krise an der Spitze des Konzerns weitermachen zu wollen, ist dessen berufliche Zukunft offen. Vom Präsidium um den Interimsvorsitzenden Berthold Huber, Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) und Konzernbetriebsratschef Bernd Osterloh war bislang keine Reaktion zu erfahren, ob Winterkorn auf dem Chefsessel bleibt.
Theoretisch könnte das oberste Kontrollgremium auch die eigentlich für Freitag fest eingeplante Vertragsverlängerung mit dem 68-Jährigen aussetzen. Winterkorns bisheriger Vertrag läuft noch bis Ende 2016. Kritiker der Variante monieren jedoch, dass damit nicht sichergestellt ist, dass in dieser Zeit die laufenden Ermittlungen in den USA abgeschlossen werden können.
Im Abgas-Skandal hat die Volkswagen AG die bekannte US-Anwaltskanzlei Kirkland & Ellis LLP angeheuert. Das berichtete die Agentur Bloomberg am Dienstagabend (Ortszeit) unter Berufung auf eine VW-Sprecherin.
Die Kanzlei hatte den Ölkonzern BP nach der Explosion der Ölplattform „Deepwater Horizon“ im Jahre 2010 mit elf Toten vertreten. Eine Sprecherin der Kanzlei lehnte eine Stellungnahme ab. Durch mögliche Klagen und Strafgelder drohen dem deutschen Autobauer Milliardenschäden.
(dpa)
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