Wieviel ist das Geld wert? Kleines Geld und Schrott mit Potenzial

Die Suche nach Schätzen hat begonnen. Im Handy und in Münzen stecken Rohstoffe. Lohnt es sich, diese herauszuholen?
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Von 20. März 2022

Die anhaltende Inflation ist nicht nur bei Produkten des täglichen Bedarfs spürbar, auch die Preise für Rohstoffe steigen weiter. Seit Beginn des Krieges in der Ukraine explodierte zudem die ohnehin erhöhte Nachfrage nach Edelmetallen.

Lag der Goldpreis für eine Unze am 26. Februar 2022 noch bei 1.675,25 Euro, stieg er am 15. März auf 1.742,39 Euro. Doch nicht nur Gold und Silber sind in Krisenzeiten aufgrund des ihnen entgegenbrachten Vertrauens seit Jahrtausenden begehrt, Lieferengpässe und knappe Lagerbestände erhöhen die Preise der meisten Rohstoffe.

Das Gold in Handys

Das Erschließen neuer Ressourcen ist begrenzt, so wird Recycling immer attraktiver und die Suche nach sich im Umlauf befindenden Schätzen beginnt.

In alten Computern und Elektrogeräten sind beispielsweise kleine Mengen von Gold und anderen begehrten Metallen vorhanden, die sowohl von professionellen Unternehmen als auch von Hobby-Alchemisten in mehrstufigen chemischen Verfahren extrahiert werden.

Der YouTube-Kanal „Archimedes Channel“ beschreibt die Rohstoffrückgewinnung von Gold Schritt für Schritt und zeigt, wie lukrativ es sein kann: In einem Video wird aus Elektroschrott 81,4 Gramm reines Gold mit 24 Karat. Das entspricht einem Gegenwert von 4.560,03 Euro (Stand 15. März).

Ein durchschnittliches Smartphone enthält zum Vergleich zwischen 30 bis 36 Milligramm Gold. Aus drei bis vier alten Handys kann also knapp 1 Gramm Gold recycelt werden, das entspricht etwa 56 Euro.

Und Nickel in der amerikanischen 5-Cent-Münze

Doch nicht nur im Elektroschrott, sondern auch im Portemonnaie befinden sich begehrte Metalle. In den USA sind die 1- und 5-Cent-Stücke besonders interessant. Von 1909 bis 1982 wurde das 1-Cent-Stück aus 95 Prozent Kupfer hergestellt, wodurch der Materialwert den geprägten Geldwert der Münze nunmehr um knapp das Dreifache übersteigt.

Die 5-Cent-Münze enthält hingegen 75 Prozent Kupfer und 25 Prozent Nickel. Seit Anfang März 2022 ist der Marktpreis für Nickel exorbitant gestiegen und verdoppelte sich nahezu. Damit beträgt der Materialwert der 5-US-Cent-Münze laut www.coinflation.com stolze 8,5 Cent.

Aufgrund seines hohen Nickel-Anteils wird die 5-Cent-Münze in den USA auch als „Nickel bezeichnet“. Unter dem Titel „Time to Start Hoarding Nickels? Copper and Nickel Prices SOARING“ verkündet der YouTuber „Silver Dragons“, er habe für 20 US-Dollar 5-Cent-Münzen von der Bank geholt, dessen Materialpreis zu dem Zeitpunkt schon bei 34,40 US-Dollar lag.

„Ist es überhaupt legal, Münzen einzuschmelzen? Nein, ist es nicht“, beantwortet der YouTuber die naheliegende Frage. In den USA hat man bei Zuwiderhandlung eine Geldstrafe von 10.000 US-Dollar oder eine Haftstrafe von 5 Jahren zu erwarten.

Der Materialwert des Euro

Doch wie sieht es mit den Euro-Münzen aus? Die 1-, 2- und 5-Cent-Stücke bestehen aus einem Eisenkern, der 94,35 Prozent des Gewichtes ausmacht und nahezu keinen Materialwert besitzt. Die Kupfer-Ummantelung macht nur etwa 5,65 Prozent des Gewichtes aus. Die 1-Cent-Münze liegt bei nur etwa 0,12 Cent, das 2-Cent-Stück bei 0,16 Cent und das 5-Cent-Stück bei 0,20 Cent Materialwert.

Die 10-, 20- und 50-Cent-Münzen bestehen aus sogenanntem „nordischen Gold“. Es besteht zu 89 Prozent aus Kupfer, zu 5 Prozent aus Aluminium, 5 Prozent Zink und 1 Prozent Zinn. Das ergibt derzeit einen Materialwert von 3,66 Cent der 10-Cent-Münze, des 20-Cent-Stücks von 5,12 Cent, das 50-Cent-Stück liegt bei nur 6,96 Cent Materialwert.

Die 1- und 2-Euro-Münzen haben mit 75 Prozent Kupfer und 25 Prozent Nickel das gleiche Verhältnis wie der 5-Cent-„Nickel“ in den USA.

Da allerdings das Verhältnis zwischen Nennwert und dem Gewicht der Euromünzen viel höher auseinanderliegt als bei dem 5-US-Cent-Stück, sind die Euromünzen insgesamt weit davon entfernt, dass der Materialwert den Nennwert übersteigt. Das Metall der 1-Euro-Münzen liegt bei einem Wert von etwa 7,41 Cent, das 2-Euro-Stück bei 15,65 Cent.

Dieser Artikel erschien zuerst in der Epoch Times Wochenzeitung vom 19. März 2022



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