Weitere Festnahme im Fall Wirecard – Beschuldigter stellte sich der Justiz
Nach Bekanntwerden des Bilanzskandals beim Zahlungsdienstleister Wirecard hat es nach Angaben der Ermittlungsbehörden eine weitere Festnahme gegeben. Am Montagmorgen sei der Geschäftsführer der in Dubai ansässigen Wirecard-Tochter Cardsystems Middle East FZ-LLC als Beschuldigter vernommen und aufgrund eines bereits zuvor beantragten Haftbefehls festgenommen worden, teilte die Staatsanwaltschaft München I mit.
Der Haftrichter ordnete demnach am Montagnachmittag wegen möglicher Flucht- und Verdunkelungsgefahr die Haftfortdauer an. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft war der Beschuldigte aus Dubai angereist und stellte sich dem Verfahren. Der Haftbefehl stützt sich demnach unter anderem auf „den dringenden Tatverdacht des gemeinschaftlichen Betrugs und versuchten gemeinschaftlichen Betrugs jeweils im besonders schweren Fall sowie den Verdacht der Beihilfe zu anderen Straftaten“.
Wirecard hat eingestanden, dass in der Jahresbilanz 1,9 Milliarden Euro fehlen und das Geld vermutlich gar nicht existiert. Der Börsenkurs des Dax-Konzerns stürzte ab, das Unternehmen meldete Insolvenz an. Ex-Wirecard-Chef Markus Braun hat sich inzwischen der Justiz gestellt. Der Aufenthaltsort des ehemaligen Wirecard-Vorstands Jan Marsalek ist hingegen weiterhin unbekannt. Er hatte über seinen Anwalt erklären lassen, sich nicht der Justiz stellen zu wollen. (afp)
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