Warnung vor Hungersnot – Engpässe bei Ernte befürchtet

Die Ukraine ist ein großer Weizenexporteur. Doch der Krieg belastet die Produktion und hat bereits zu kräftigen Preissprüngen geführt. Der ukrainische Präsdient ruft daher zur Aussaat auf.
Erntereifer Weizen leuchtet auf einem Getreidefeld.
Erntereifer Weizen leuchtet auf einem Getreidefeld.Foto: Arne Dedert/dpa
Epoch Times12. März 2022

Der Wirtschaftsberater des ukrainischen Präsidenten, Oleg Ustenko, warnt vor einer Hungersnot, sollte der Krieg in der Ukraine andauern. „Uns bleibt maximal eine Woche für die Saat. Wenn der Krieg bis dahin nicht aufhört, dann hat die Welt ein Nahrungsproblem“, sagte der Ökonom der „Wirtschaftswoche“. Die Ukraine ist wie Russland ein großer Weizenexporteur. Der Krieg Russlands gegen die Ukraine belastet die globalen Getreidemärkte und hat dort schon zu deutlichen Preissprüngen geführt.

„Wenn wir nicht liefern können, dann wird der Preis an den internationalen Märkten anziehen“, sagte Ustenko nach Angaben des Blattes: „Die Welt muss entscheiden, wie sie die Menschen ernähren will, besonders in afrikanischen Ländern.“ Ustenko forderte ein sofortiges Embargo auf russisches Öl und Gas, um Russlands Präsident Wladimir Putin die Mittel für seine Invasion in die Ukraine zu entziehen. Deutschland und andere EU-Staaten lehnen das bisher ab.

Selenkskyj: Weitermachen wie in jedem Jahr

Präsident Wolodymyr Selenskyj ruft unterdessen die Agrarunternehmen seines Landes zur Aussaat auf. „Im ganzen Land (…) müssen wir in diesem Frühling, wie jeden Frühling, eine vollwertige Aussaat machen – soweit das möglich ist“, sagte das Staatsoberhaupt am Freitag in einer Videoansprache. Er schränkte aber mit Blick auf die Kämpfe gegen die russische Armee ein: „Alles hängt von den Menschen und der Situation ab. Denn dabei geht es um das Leben.“

Die Ukraine gilt als eine „Kornkammer Europas“. Das Land ist weltweit der fünftgrößte Weizenlieferant. In der EU sind einzelne Länder wie Frankreich oder Deutschland zwar ebenfalls große Akteure auf dem internationalen Getreidemarkt, doch die geernteten Mengen in der Ukraine und deren Ausfuhren können die Preise weltweit beeinflussen.

Die Ukraine ist zudem weltgrößter Exporteur von Sonnenblumenöl. Der Krieg hatte bereits zu Engpässen etwa in der Türkei geführt. Weitere wichtige Agrarprodukte aus der Ukraine sind Mais und Raps. (dpa/red)



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