Warnstreiks der IG Metall beginnen am Dienstag
Am Montag endet die Friedenspflicht in der Metall- und Elektroindustrie mit ihren rund 3,9 Millionen Beschäftigten. Die IG Metall hat bereits Warnstreiks angekündigt, die ersten beginnen ab 0:00 Uhr in der Nacht zum Dienstag. In den Tarifverhandlungen haben Gewerkschaft und Arbeitgeber in bislang zwei Runden keine Einigung erzielt.
Die IG Metall fordert bei einer Laufzeit von zwölf Monaten sieben Prozent mehr Lohn sowie eine pauschale Erhöhung der Vergütung für Auszubildende um 170 Euro.
Der Arbeitgeberverband Gesamtmetall hat bei einer Laufzeit von 27 Monaten eine Tariferhöhung in zwei Stufen um 3,6 Prozent angeboten – die ersten 1,7 Prozent soll es ab Juli 2025 geben. Das hatte die Gewerkschaft als zu niedrig zurückgewiesen.
VW-Betriebsrat kündigt Infoveranstaltungen zu Gesprächen mit Konzernspitze an
Aus Protest gegen Tarifeinschnitte, mögliche Werksschließungen und Kündigungen bei Volkswagen hat der Gesamtbetriebsrat des Autobauers die Beschäftigten in allen deutschen Werken am Montag (11:00 Uhr) zu Informationsveranstaltungen eingeladen.
Diese Veranstaltungen seien „geboten“, um die Belegschaft über die bisherigen Krisengespräche mit der Geschäftsführung ins Bild zu setzen, heißt es in der Einladung. Der Gesamtbetriebsrat reagiere damit auf die „mangelhafte Informationspolitik des Vorstands“.
Geplant ist demnach auch eine symbolische Aktion „Es ist fünf vor zwölf“. Die VW-Konzernspitze hatte Anfang September verkündet, dass Werkschließungen und betriebsbedingte Kündigungen bei der Kernmarke nicht mehr ausgeschlossen sind.
Kurz darauf kündigte VW eine Reihe von Tarifverträgen, darunter Regelungen zur Beschäftigungssicherung, zur Übernahmegarantie für Auszubildende und den Arbeitsbedingungen für Zeitarbeiter. Am Mittwoch beginnt die zweite Runde der Tarifverhandlungen bei VW.
Umbaupläne bei VW
Der Autokonzern hat seine Umbaupläne für die Kernmarke VW konkretisiert. Wie das „Handelsblatt“ unter Berufung auf mehrere Konzerninsider berichtet, soll im Führungsgremium des DAX-Konzerns eine Liste von Maßnahmen diskutiert worden sein, mit denen Einsparungen von vier Milliarden Euro erzielt werden könnten.
Laut „Handelsblatt“ befinden sich auf der Liste unter anderem eine pauschale Lohnkürzung um zehn Prozent sowie Nullrunden für die Jahre 2025 und 2026.
Auch die Bonuszahlungen in der höchsten Tarifgruppe „Tarif Plus“ sollen demnach womöglich gekappt werden, genau wie Extrazahlungen für Mitarbeiter-Jubiläen. Außerdem soll es mehrere Szenarien für die Schließung von VW-Standorten in Deutschland geben.
Eine Unternehmenssprecherin sagte auf Anfrage der Zeitung, man beteilige sich nicht an Spekulationen rund um die vertraulichen Gespräche mit Betriebsrat und Gewerkschaft.
Am Mittwoch verhandelt VW zum zweiten Mal in diesem Jahr mit der Gewerkschaft IG Metall über einen neuen Haustarifvertrag bei dem Autobauer.
Die Arbeitnehmerseite forderte bislang sieben Prozent mehr Lohn und eine bessere Bezahlung für Azubis. Dass es in der zweiten Verhandlungsrunde zu einer Einigung kommt, gilt als unwahrscheinlich. (afp/dts/red)
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