Wacker-Chef fordert realistisches Konzept für Flüchtlings-Integration
Der Vorstandschef der Wacker Chemie AG, Rudolf Staudigl, fordert von der Politik ein realistisches Konzept für die Integration der Flüchtlinge in Deutschland. "Entscheidend ist, ob uns die Integration gelingt, dass die Flüchtlinge, die Bleiberecht haben, unsere Sprache lernen, ausgebildet und in unser gesellschaftliches Leben integriert werden", sagte er dem "Handelsblatt" und ergänzte: "Wir müssen aber ein klares Signal geben: Eine unbegrenzt hohe Aufnahme von Flüchtlingen wird uns überfordern." Staudigl, der das Münchener Unternehmen seit dem Jahr 2008 führt, fürchtet angesichts der Flüchtlingskrise um den Zusammenhalt in Europa.
"Krisen verführen dazu, sich einzuigeln", sagte der Manager. Gleichwohl sei er davon überzeugt, dass die Unternehmen die schwierige Situation nutzen sollten, um die europäische Integration voranzutreiben. "Der freie Handel in Europa ist für uns jedenfalls von unschätzbarem Wert", sagte Staudigl. Der Wacker-Chemie-Chef kritisierte zudem die Energiepolitik in Deutschland und Europa. "Am meisten fehlt uns in Deutschland die Planungssicherheit", sagte Staudigl. "Zumindest über drei bis fünf Jahre müssten wir kalkulieren können, wie sich die Strompreise und Rahmenbedingungen entwickeln. Das ist in Deutschland kaum möglich." Die Befreiuung der energieintensiven Unternehmen von der EEG-Umlage müsse beibehalten werden. Wacker gehört mit 4,8 Milliarden Euro Umsatz sowie rund 16. 700 Mitarbeitern zu den größten deutschen Spezialchemieanbietern. Der Konzern fertigt Silikonprodukte für die Bau- und Autoindustrie, Silizium für Solaranlagen und Polymere.
(dts Nachrichtenagentur)
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