VW will keine Preisschlacht mit Tesla auf dem US-Markt
Mit einer Wende in der Preispolitik hat Tesla-Gründer Elon Musk nicht nur die eigenen Aktionäre, sondern auch die Konkurrenz überrascht. Auch für VW bedeutet dies eine Herausforderung. Der Volkswagen-Konzern strebt der nach den Turbulenzen der vergangenen Jahre die Stabilisierung auf dem US-Markt an.
Amerika-Chef Pablo Di Si sieht den Konzern dafür gut aufgestellt. Gegenüber der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ) äußert er:
Wir haben das beste Produktportfolio in unserer Geschichte.“
Amerika-Chef sieht VW auf dem dortigen Markt gut aufgestellt
Auf die erheblichen Preissenkungen von Tesla wolle man nicht mit einer Preisschlacht antworten. VW habe seine Preise nicht verändert, und es sei auch nicht beabsichtigt, dies zu tun. Di Si sieht eine gute Marktposition des Konzerns in den USA, immerhin habe man sich mit einer breiten Palette von Fahrzeugen etabliert.
Tatsächlich ist VW auf dem amerikanischen Markt in unterschiedlichsten Segmenten präsent. Das Angebot reicht von Kompaktwagen (VW Golf, Jetta, Beetle, Arteon) über SUVs und Crossovers (Atlas, Tiguan, Taos) bis hin zu Limousinen und Coupés (Passat). Dazu kommen Firmenfahrzeuge wie der Transporter oder der Caddy.
Angreifen will VW auch im E-Auto-Segment. Di Si sieht VW auf einem guten Weg:
2021 haben wir in den USA die Gewinnschwelle überschritten, 2022 haben wir eine solide Rendite erzielt.“
VW will im laufenden Jahr bis zu 85.000 ID.4 in den USA verkaufen
Für 2023 hat man sich einen Zuwachs beim Marktanteil auf mindestens 3,5 Prozent an, was ein Plus von einem Prozentpunkt bedeuten würde. Erholt sich die Lieferkette, rechnet der 53-jährige Argentinier mit einem Plus von bis zu 150.000 Autos, die der Konzern verkaufen könnte.
Vom E-Modell ID.4 sollen bis zu 85.000 Fahrzeuge den Besitzer wechseln. Dies wäre viermal mehr, als VW 2022 davon im Werk von Chattanooga produziert hätte. Außerdem wolle man mit einem neuen Modell den Markt erschließen. Der Vorstand in Wolfsburg habe dafür bereits grünes Licht gegeben. Obwohl noch niemand Details nennt, sprechen Insider von einem kompakten SUV, der in den USA produziert werden soll.
Unklar bleibt, ob es irgendwann auch den Pick-up Amarok in den USA geben wird. Das 2010 eingeführte Modell hatte es nie auf den US-Markt geschafft, weil die Steuer- und Zollvorgaben seine Absatzchancen verschlechtert hätten. Da das Modell außerhalb der USA produziert wurde, hätten Importgebühren für einen entscheidenden Preisnachteil gegenüber der Konkurrenz gesorgt. Zwar gibt es mittlerweile eine Vereinbarung mit Ford, die eine Produktion auch in den Staaten selbst ermöglichen würde – verwirklicht hat man sie bis dato jedoch nicht.
Tesla will in die Produktion von Pick-ups einsteigen
Die aggressiven Preissenkungen bei Tesla hatten jüngst den gesamten US-Automobilmarkt in Aufregung versetzt. Investoren waren wenig erbaut, da sie abnehmende Gewinnspannen und sinkende Restwerte befürchteten. CEO Elon Musk verteidigte hingegen den Entschluss, Tesla auch für ein breiteres Zielpublikum erschwinglich zu machen.
Tesla will 2023 seinen bereits seit Längerem angekündigten Cybertruck produzieren und in den lukrativen US-Markt für Pick-up-Trucks einsteigen.
(Mit Material von dts)
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