Volkswagen: Gewinn ist 2024 um fast ein Drittel eingebrochen

Der Umsatz von VW ist leicht gestiegen, doch der Gewinn massiv eingebrochen. Das China-Geschäft läuft nicht gut, die Kosten steigen, 35.000 Jobs fallen bis 2030 weg. In den kommenden Jahren will der Autobauer deutlich weniger investieren.
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Arbeiter bei VW überprüfen die Qualität der Lackierung von Autos im Automobilwerk am 7. März 2025 in Wolfsburg. Das Werk, in dem die Benzin- und Hybridmodelle Golf, Tiguan, Touran und Tayron hergestellt werden, produziert über eine halbe Million Autos pro Jahr. Foto von Sean Gallup/Getty Images
Epoch Times11. März 2025

Der angeschlagene Autobauer Volkswagen meldet für das Jahr 2024 einen Gewinneinbruch. Steigende Kosten und sinkende Verkäufe in China belasten das Geschäft. Hohe Ausgaben, etwa für die Schließung des Audi-Werks in Brüssel, trugen ebenfalls dazu bei.

Im Vergleich zu 2023 fiel der Nettogewinn um 30,6 Prozent auf rund 12,39 Milliarden Euro, wie der Konzern am Dienstag bekannt gab.

Der Umsatz bei VW stieg 2024 leicht auf 324,7 Milliarden Euro. Der Bereich Automobile verzeichnete mit 265,9 Milliarden Euro ein leichtes Minus, vor allem wegen geringerer Verkaufszahlen.

Für 2025 rechnet Volkswagen mit einem Umsatzplus von bis zu fünf Prozent und moderatem Wachstum.

„Herausforderungen ergeben sich insbesondere aus einem Umfeld politischer Unsicherheit, zunehmenden Handelsbeschränkungen und geopolitischen Spannungen, der steigenden Wettbewerbsintensität, volatilen Rohstoff-, Energie- und Devisenmärkten sowie aus verschärften emissionsbezogenen Anforderungen“, erklärte das Unternehmen.

Fixkosten steigen deutlich

Der Gewinnrückgang resultiert aus stark gestiegenen Fixkosten sowie Sonderaufwendungen von netto 2,6 Milliarden Euro, vor allem für Restrukturierungen.

Die Dividende soll deutlich sinken. Vorstand und Aufsichtsrat schlagen 6,30 Euro je Stammaktie und 6,36 Euro je Vorzugsaktie vor, ein Rückgang von 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

VW-Chef Oliver Blume erwartet, dass die operative Umsatzrendite zwischen 5,5 bis 6,5 Prozent bleibt, ähnlich wie im Vorjahr.

35.000 Jobs fallen bis 2030 weg

Angesichts der Krise bei VW einigten sich der Autobauer und die IG Metall im Dezember auf ein milliardenschweres Sparpaket. Dabei wurde eine Jobgarantie bis 2030 vereinbart, unmittelbare Werksschließungen sind vorerst ausgeschlossen.

Im Gegenzug verzichten die Beschäftigten auf sofortige Lohnerhöhungen. Der Abbau von mehr als 35.000 Arbeitsplätzen soll bis 2030 sozialverträglich erfolgen.

Weniger Investitionen

Nach einer Phase erhöhter Investitionen plant Europas größter Autobauer, seine Ausgaben in den kommenden Jahren deutlich senken. Von 2025 bis 2029 sollen rund 165 Milliarden Euro in neue Anlagen, Technik und Software fließen, sagte Finanzchef Arno Antlitz.

Für die vorherige Fünfjahresperiode von 2024 bis 2028 waren noch rund 180 Milliarden Euro vorgesehen.

Zudem werden die Investitionen in Verbrennungsmotoren schrittweise reduziert. Der Konzern setzt jedoch weiter auf Flexibilität, um verschiedene Antriebsarten anbieten zu können. „Wir werden das Hochfahren unserer Batteriesparte weiter an das Marktumfeld anpassen“, sagte er.

Volkswagen hatte viel Geld für eigene Batteriezellwerke reserviert, doch der Hochlauf von Elektroautos verläuft langsamer als erwartet. VW will über Partnerschaften, etwa mit dem US-Elektroautoanbieter Rivian, schneller und kostengünstiger bei Software und Vernetzung vorankommen. (dpa/afp/red)



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