Verkauf von Böllern und Raketen gestartet – Einsatzkräfte befürchten Angriffe

Knaller, Böller und Raketen: Das Millionengeschäft mit der Jahreswechsel-Pyrotechnik läuft wieder. Die Branche macht einen Trend weg vom reinen Knall.
Kistenweise schieben Feuerwerks-Fans zum Verkaufsstart die Böller und Raketen aus den Läden.
Kistenweise schieben Feuerwerk-Fans zum Verkaufsstart die Böller und Raketen aus den Läden.Foto: Frank Hammerschmidt/dpa
Epoch Times28. Dezember 2024

Händler in Deutschland verkaufen nun Raketen und Böller für den Jahreswechsel. Pyrotechnik für die Neujahrsnacht darf an den letzten drei Werktagen des Jahres über den Ladentisch gehen. Der Verband der pyrotechnischen Industrie (VPI) rechnet gegenüber dem Vorjahr mit 15 Prozent mehr Ware in den Läden. 2023 verzeichnete die Branche nach eigenen Angaben einen Umsatz von 180 Millionen Euro. Die Böller-Branche verzeichnete zuletzt einen Trend weg von bloßen Knallkörpern hin zu Verbundfeuerwerken und Feuerwerksbatterien – diese Produkte machen demnach inzwischen 50 Prozent des Umsatzes aus.

Nicht neben Kliniken, Kirchen und Fachwerk

Raketen- und Böllerfans müssen auch dieses Jahr an Silvester in vielen Städten Deutschlands genau darauf achten, wo sie Feuerwerk zünden dürfen – und wo das verboten ist. Aus Brandschutzgründen und zum Schutz vor Verletzungen haben zahlreiche Kommunen Böllerverbotszonen eingerichtet.

Bundesweit untersagt ist Pyrotechnik ohnehin in der Nähe von Krankenhäusern, Kinder- und Altenheimen, Kirchen oder brandempfindlichen Gebäuden wie Fachwerkhäusern. Daneben haben die Städte die Möglichkeit, weitere Gebiete für die Böllerei zu sperren.

Ärzte, Polizisten und Umweltschützer für generelles Verbot

Ärztevertreter, Polizisten, Umwelt- und Tierschützer sowie weitere Organisationen fordern ein generelles Anwendungsverbot für Böller und Raketen und verweisen unter anderem auf die Verletzungsgefahr und die Belastung der Krankenhäuser. Einsatzkräfte befürchten auch erneute Angriffe mit Böllern.

Die Gefahren von Pyrotechnik

Immer wieder verletzen sich Menschen beim Umgang mit Pyrotechnik schwer – teils sogar tödlich. Am vergangenen Jahreswechsel starb etwa in Koblenz ein 18-Jähriger beim Zünden eines Böllers. Ein 22-jähriger Mann kam im sächsischen Boxberg beim Zünden einer verbotenen Kugelbombe ums Leben.

Die Strafen

Bei Verstößen gegen die Böllerverbote drohen Strafen – teils werden bei Zuwiderhandlungen mehrere Zehntausend Euro fällig. Im sächsischen Zwickau etwa können Geldstrafen von bis zu 50.000 Euro verhängt werden. (dpa/red)



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