Verdi wirft H&M Verstoß gegen Datenschutzregeln vor

Bei Personalgesprächen von H&M soll es zur Aufzeichnung von persönlichen Daten der Mitarbeiter gekommen sein, die auf "unsauberem" Vorgehen bei Gesprächen zurückhgehen. Auch seien Daten erfasst worden, die rechtmäßig nicht hätten erfasst werden dürfen, so die Gewerkschaft Verdi.
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H&M soll persönliche Daten von Mitarbeitern am Standort Nürnberg gespeichert haben.Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa/dpa
Epoch Times18. Dezember 2019

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat dem Modehändler Hennes&Mauritz (H&M) Verstöße gegen Datenschutzbestimmungen vorgeworfen.

Dabei gehe es um unerlaubtes Speichern persönlicher Daten von Mitarbeitern am Standort Nürnberg. H&M betreibt dort nach Angaben der Gewerkschaft Verdi ein Call Center zur Abwicklung von Bestellungen mit rund 600 Mitarbeitern. Das Unternehmen wollte sich bis zum Mittwochabend nicht zu den Vorwürfen äußern.

Eine Verdi-Sprecherin sagte, die Mitarbeiter seien von Vorgesetzten zu Gesprächen gebeten worden, die teilweise einen halb privaten Charakter gehabt hätten. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse seien ohne das Wissen der Mitarbeiter gespeichert worden. Die Praxis sei erst bekannt geworden, nachdem einer der Vorgesetzten die Mitschriften auf einem öffentlich zugänglichen Laufwerksordner abgelegt habe.

Es sei nicht davon auszugehen, dass es sich um ein Vorgehen unterer Führungsschichten handele, sagte Felix Bussmann von der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi. „Das wurde über Jahre planmäßig gemacht.“ Für die Mitarbeiter sei das Recht auf informationelle Selbstbestimmung verletzt worden.

Bußmann beklagte, dass H&M seit längerer Zeit die Bildung eines Betriebsrates in Nürnberg verhindere. Immerhin habe der Arbeitgeber veranlasst, dass jeder der betroffenen Mitarbeiter die über ihn angefertigten Aufzeichnungen einsehen könne und dass diese gelöscht würden.

Nach Angaben von Verdi ist der Datenschutzbeauftragte in Hamburg mit der Angelegenheit betraut. Den Angaben zufolge droht dem Unternehmen Bußgeld von im Höchstfall mehreren Millionen Euro, sollte die Behörde zu der Überzeugung kommen, dass es sich um gravierende Verstöße handelt. (dpa)



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