Keine Trendwende beim Preisanstieg am Immobilienmarkt in Sicht
Steigende Preise auch abseits der Metropolen: Die Nachfrage nach Immobilien ist in Deutschland ungebrochen. 2018 wurden in mehr als 90 Prozent aller deutschen Landkreise und kreisfreien Städte höhere Verkaufspreise als im Vorjahr verzeichnet, wie aus dem „Wohnatlas 2019“ der Postbank hervorgeht, der AFP am Sonntag vorlag.
Die durchschnittlichen Quadratmeterpreise stiegen demnach in 365 von 401 Kreisen und Städten an, während im Jahr 2017 lediglich 242 Kreise einen Preisanstieg verbuchten. Im bundesweiten Mittel lag das Plus inflationsbereinigt bei 7,2 Prozent – und fiel damit noch stärker aus als im Vorjahr.
„Die Immobilienpreise kennen derzeit nur eine Richtung, nämlich aufwärts“, erklärte Eva Grunwald, die das Immobiliengeschäft der Postbank leitet. Solange die Niedrigzinsphase anhalte und Baukredite günstig seien, sei eine „Trendwende nicht zu erwarten“.
Mit Abstand am teuersten ist und bleibt München: Im vergangenen Jahr wurde dort die 7.000-Euro-Schwelle beim Quadratmeterpreis durchbrochen; der Durchschnittswert für Bestandsbauten in der bayerischen Landeshauptstadt lag bei 7.509 Euro. Das sind 8,7 Prozent mehr als im Jahr 2017.
Frankfurt am Main bleibt im Ranking der teuersten Städte Deutschlands weiter auf Platz zwei mit einem durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 5.058 Euro. Der starke Anstieg um 10,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr sorgt dafür, dass sich die deutsche Bankenmetropole spürbar von der Hansestadt Hamburg absetzt, die mit einem durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 4.587 Euro auf Platz drei liegt.
Berlin verzeichnet unter den sieben größten Metropolen den steilsten Preisanstieg. Hier kletterten die Quadratmeterpreise um 11,4 Prozent auf im Schnitt 4.166 Euro. Im Ranking liegt die deutsche Hauptstadt damit auf Platz fünf.
Grunwald riet Kaufinteressierten, genau hinzusehen – einzelne Objekte könnten überteuert sein. „In einigen begrenzten Märkten, wie den In-Vierteln der Großstädte, drohen die Preise zu überhitzen“, warnte sie.
Die stärksten Steigerungen betreffen dem „Wohnatlas“ zufolge allerdings nicht die klassischen Speckgürtel der Metropolen. Von der großen Nachfrage nach Wohneigentum profitiert demnach auch der ländliche Raum.
„Die Menschen suchen im Wohneigentum eine sichere Geldanlage, in und um die Metropolen wird es zunehmend eng und teuer, deshalb weichen Kaufinteressierte verstärkt in den ländlichen Raum aus“, erklärte Grunwald .
Den mit Abstand rasantesten Preisanstieg verzeichnet Suhl im Süden Thüringens. Dort wurden Wohnungen und Häuser um knapp die Hälfte teurer. In den Landkreisen Kronach in Oberfranken nahe der thüringischen Grenze und im nordthüringischen Kyffhäuserkreis stiegen die Preise um mehr als 40 Prozent. Trotz dieses Anstiegs bleiben die Immobilien dort mit Quadratmeterpreisen von 1.655 Euro in Suhl, 1.729 Euro in Kronach und 893 Euro im Kyffhäuserkreis allerdings weiter erschwinglich. (afp)
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