Das Handy ohne Internetzugang kann in die Zuckertüte, ein Smartphone eher nicht

Experten halten Erstklässler noch nicht reif für Smartphones. Empfehlenswert sei daher eher ein Handy ohne Internetzugang, mit dem Kinder und Eltern auf dem Schulweg ganz normal telefonieren können.
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Kinder am HandyFoto: iStock
Epoch Times9. August 2019

Bei vielen Grundschülern gehört das Smartphone schon genauso zum Alltag wie bei Jugendlichen oder Erwachsenen. Doch bevor Eltern der mit dem Ende der Sommerferien nun in die erste Klasse kommenden Kinder das erste Smartphone als Geschenk in die Schultüte legen, sollten sie lieber abwarten. Denn Experten halten die Kleinen für noch nicht ausreichend reif für diese Geräte.

Der Chef des Digitalverbands Bitkom, Achim Berg, ist für Handys schon bei den Kleinsten. „Auch Kinder haben ein Recht auf digitale Teilhabe“, sagt der Lobbyist der IT-Branche. Bei manchen Eltern rennt er damit offene Türen ein. Sie halten das Smartphone für ihren Nachwuchs für genauso unverzichtbar wie für sich – unter anderem, um ihre Kinder erreichen zu können.

Bundesfamilienministerium: Das ist viel zu zeitig

Experten der unter anderem vom Bundesfamilienministerium getragenen Initiative „Schau hin!“ halten die Kinder im Grundschulalter schlicht noch nicht für reif genug. Sie können die Gefahren des Internets noch nicht ausreichend einschätzen, außerdem überfordern die vielen Funktionen des Geräts.

Dazu kommt das fehlende Vermögen, die Kosten richtig einzuschätzen – sowohl bei der Anschaffung als auch im laufenden Vertrag.

Eigene Erfahrungen mit Smartphone oder Tablet zu machen kann auch in diesem Alter nach Einschätzung der Experten sinnvoll sein. Dazu ist eine Grundvoraussetzung aber, dass eine tägliche Nutzungszeit vereinbart und dann auch eingehalten wird.

Im Alter der Erstklässler sollten dies nicht mehr als 30 Minuten sein, so die Empfehlung. Für solche Zeiten benötigen die Kinder aber kein eigenes Gerät – das kann auch eines der Eltern sein.

Hilfreich: Ein Handy ohne Internetzugang

Viele Eltern wollen gerade durch die üblich gewordene ständige Erreichbarkeit auch ihr Kind ständig erreichen können – zum Beispiel auf dem Rückweg von der Schule. Für dieses klassische Telefonieren reichen aber auch herkömmliche Handys ohne Internetzugang. Diese sind nach wie vor im Handel zu bekommen und kosten deutlich weniger als Smartphones.

Mit dem Hinweis, dass ein anderes Kind aber doch auch schon ein Smartphone hat, versuchen Kinder gern die Eltern zu überreden. Hier sollten Eltern schlicht klar in ihrer Position sein. Dabei kann helfen, dem Kind für eine begrenzte Zeit das eigene Smartphone zu überlassen.

Außerdem spielt das eigene Vorbild der Eltern eine Rolle. Wer bewusst für gewisse Zeiten offline ist, kann das auch überzeugender den Kindern vermitteln. (afp)



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