Bundesbürger urlauben häufiger und teurer – Nachhaltigkeit spielt bei Planung keine große Rolle

Reise-Boom in Zeiten des Greta-Hypes: Die Deutschen machten 2019 häufiger und teurer Urlaub als im Jahr davor. Die Klimadebatte ist für die meisten offenbar kein Grund für einen Reiseverzicht.
Titelbild
Von der Klimadebatte haben sich die Menschen in Deutschland nicht vom Urlaub abhalten lassen.Foto: Armin Weigel/dpa/dpa
Epoch Times10. Januar 2020

Ungeachtet der aufgeladenen Klimadebatte ist die Reiselust der Bundesbürger ungebrochen. Im abgelaufenen Jahr urlaubten die Deutschen einer neuen Studie zufolge häufiger und teurer als noch 2018.

Nach Berechnungen der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR) stieg die Zahl der Urlaubstrips mit einer Dauer von mindestens fünf Tagen im Vorjahresvergleich leicht auf geschätzt 71 Millionen, auch die Gesamtausgaben für die Touren der Bundesbürger legten um drei Prozent auf rund 73 Milliarden Euro zu.

Gut drei Viertel der Bundesbürger hätten 2019 mindestens einen Urlaub gemacht, sagte Studienautor Martin Lohmann am Freitag in Stuttgart kurz vor Beginn der Reisemesse CMT, die am Samstag für Besucher öffnet und bis zum 19. Januar dauert.

Das entspreche einer konstanten Entwicklung im Vergleich zu den Vorjahren. Abseits dieser längeren Urlaubstrips habe es im vergangenen Jahr auch noch etwa 92 Millionen Kurzurlaubsreisen mit einer Dauer von zwei bis vier Tagen gegeben, dafür seien rund 25 Milliarden Euro investiert worden.

Zudem sei der Tourismus auch in Deutschland selbst gewachsen. 2019 habe es hierzulande rund 495 Millionen Gästeübernachtungen in Hotels und anderen gewerblichen Unterkünften gegeben. Das entspreche einem neuen Rekord und einer Steigerung um 3,6 Prozent im Vergleich zu 2018. Überwiegend habe es sich dabei um deutsche Urlauber gehandelt.

Wachstumszahlen in der Kreuzfahrtbranche

Üppigste Wachstumszahlen verzeichnet weiter die Kreuzfahrtbranche, die unter anderem wegen des massiven Einsatzes von Schweröl und entsprechend hoher Emissionswerte als besonders umweltschädlich gilt.

Die Bundesbürger hätten im abgelaufenen Jahr rund neun Prozent mehr Kreuzfahrten gebucht als noch 2018, sagte Tourismusexperte Lohmann, der das Kieler Institut für Tourismus- und Bäderforschung in Nordeuropa leitet und seit Jahren Reiseanalysen veröffentlicht.

Eine solche Steigerungsrate sei nur möglich, weil Kreuzfahrten gemessen an den Gesamtreisen weiter eine Randerscheinung seien. Nur bei etwa 2,5 Prozent der 71 Millionen Urlaubstrips handle es sich um Kreuzfahrten, sagte Lohmann. Dennoch zeige das Wachstum dieser arg gescholtenen Branche, dass die Mehrzahl der Menschen das Thema Nachhaltigkeit bei ihren Buchungsentscheidungen außen vor lasse.

Auch die Luftfahrt wächst weiter. Die deutschen Flughäfen hätten 2019 ihre Passagierzahlen um rund zwei Prozent gesteigert, sagte Lohmann. Fliegen ist die klimaschädlichste Art zu reisen -vor allem Inlandsflüge werden von Aktivisten als Klimasünde bezeichnet.

Fridays for Future erhöht Druck auf die Branche

Die Klimabewegung Fridays for Future erregt jede Menge Aufmerksamkeit und erhöht so den Druck auf die gesamte Branche. Auswirkungen auf das Reiseverhalten der Verbraucher scheint das aber nicht zu haben.

„Wir sehen nicht nur im Tourismus Unterschiede zwischen der Einstellung der Menschen und ihrem Verhalten – oft tun Leute etwas, was sie eigentlich nicht als richtig und gut empfinden“, sagte Lohmann. „Es werden ja auch wie verrückt zu große, zu breite und zu schwere Autos gekauft.“

Der Experte betonte: „Die Mehrheit der Touristen macht eine Urlaubsreise nicht deswegen, um die Natur zu schützen oder ihre Fürsorge für Arbeitskräfte im Tourismus wirksam werden zu lassen. Die Leute reisen, um schöne Ferien zu machen.“

Diese Widersprüchlichkeit belegt auch eine Umfrage in Lohmanns Arbeit. Zwar äußerten 38 Prozent der Menschen, sie hätten eine positive Einstellung zu ökologisch und sozial verträglichen Urlaubsreisen. Doch konkret gefragt nach einer zu buchenden Reise sagten 73 Prozent, das Thema Nachhaltigkeit spiele für sie dabei keine Rolle.

Nachhaltigkeit bei Buchungsentscheidung nicht ausschlaggebend

Nur vier Prozent äußerten hier, die Nachhaltigkeit habe den Ausschlag bei der Buchungsentscheidung gegeben. Für 23 Prozent der Befragten ist die Nachhaltigkeit dieser Erhebung zufolge bei der Entscheidungsfindung zumindest ein Aspekt unter mehreren.

Das Top-Reiseziel der Bundesbürger werde auch 2020 Deutschland bleiben, sagte Lohmann. Man erwarte, dass rund 30 Prozent der Urlauber innerhalb der Bundesrepublik verreisten. Dahinter blieben Spanien, Italien, Türkei und Österreich die weiteren Top-Ziele.

Auffällig: Immerhin 42 Prozent der Befragten gaben in einer Umfrage an, sie wollten 2020 ein neues Urlaubsziel ausprobieren. Lohmann analysierte, das ansonsten konstante Reiseverhalten der Deutschen könne nicht über die Neigung zu Abwechslung im Urlaub hinwegtäuschen. (dpa)



Unsere Buchempfehlung

Alle Völker der Welt kennen den Teufel aus ihren Geschichten und Legenden, Traditionen und Religionen. Auch in der modernen Zeit führt er – verborgen oder offen – auf jedem erdenklichen Gebiet seinen Kampf gegen die Menschheit: Religion, Familie, Politik, Wirtschaft, Finanzen, Militär, Bildung, Kunst, Kultur, Medien, Unterhaltung, soziale Angelegenheiten und internationale Beziehungen.

Er verdirbt die Jugend und formt sich eine neue, noch leichter beeinflussbare Generation. Er fördert Massenbewegungen, Aufstände und Revolutionen, destabilisiert Länder und führt sie in Krisen. Er heftet sich - einer zehrenden Krankheit gleich - an die staatlichen Organe und die Gesellschaft und verschwendet ihre Ressourcen für seine Zwecke.

In ihrer Verzweiflung greifen die Menschen dann zum erstbesten „Retter“, der im Mantel bestimmter Ideologien erscheint, wie Kommunismus und Sozialismus, Liberalismus und Feminismus, bis hin zur Globalisierungsbewegung. Grenzenloses Glück und Freiheit für alle werden versprochen. Der Köder ist allzu verlockend. Doch der Weg führt in die Dunkelheit und die Falle ist bereits aufgestellt. Hier mehr zum Buch.

Jetzt bestellen - Das dreibändige Buch ist sofort erhältlich zum Sonderpreis von 50,50 Euro im Epoch Times Online Shop

Das dreibändige Buch „Wie der Teufel die Welt beherrscht“ untersucht auf insgesamt 1008 Seiten historische Trends und die Entwicklung von Jahrhunderten aus einer neuen Perspektive. Es analysiert, wie der Teufel unsere Welt in verschiedenen Masken und mit raffinierten Mitteln besetzt und manipuliert hat.

Gebundenes Buch: Alle 3 Bände für 50,50 Euro (kostenloser Versand innerhalb Deutschlands); Hörbuch und E-Book: 43,- Euro.

Weitere Bestellmöglichkeiten: Bei Amazon oder direkt beim Verlag der Epoch Times – Tel.: +49 (0)30 26395312, E-Mail: [email protected]

Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion