Bahn: Verkehr nach Ende des Streiks wieder weitgehend stabil

Nach dem Ende der Warnstreiks bei der Deutschen Bahn hat sich der Zugverkehr weitgehend stabilisiert. Mehrere Verbände kritisierten unterdessen das Krisenmanagement der Bahn.
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Streik bei der Deutschen Bahn am Bahnhof von Frankfurt am Main, 10. Dezember 2018.Foto: Thomas Lohnes/Getty Images
Epoch Times10. Dezember 2018

Nach dem Ende der Warnstreiks bei der Deutschen Bahn hat sich der Zugverkehr am Montagnachmittag wieder weitgehend stabilisiert. Wie die Bahn mitteilte, gab es bei den S-Bahnen nur noch „kleinere Verspätungen“. Im Fern- und Regionalverkehr könne es noch bis in den Abend zu einzelnen Verspätungen und Zugausfällen kommen. Für Dienstagmorgen rechnet die Deutsche Bahn bundesweit mit einem fahrplanmäßigen Zugverkehr.

Die Bahn erinnerte daran, dass alle Fernverkehrstickets für Montag bis zum Sonntag ihre Gültigkeit behalten und die Zugbindung für Spartickets aufgehoben wurde. Eine kostenfreie Sonderhotline (08000-996633) für die Kunden sollte noch bis Mitternacht geschaltet bleiben.

Am Alexanderplatz in Berlin fuhr nichts mehr. Foto: Sean Gallup/Getty Images

Zu den Warnstreiks hatte die Gewerkschaft EVG aufgerufen, hunderttausende Pendler waren deshalb am Montagmorgen gar nicht oder nicht rechtzeitig zur Arbeit gekommen. Für Dienstagnachmittag wurden neue Tarifverhandlungen zwischen der Bahn und der EVG angesetzt, neue Streiks sollte es zunächst nicht geben.

Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) sprach von einer „schlechten Krisenkommunikation“ mit den betroffenen Kunden. „Die Bahn stellt heute ohne Rücksicht auf Verluste den Betrieb komplett ein, ohne Ersatzverkehr zu organisieren oder ausreichend Informationen zur Verfügung zu stellen“, erklärte vzbv-Vorstand Klaus Müller.

Der Fahrgastverband Pro Bahn forderte Notfahrpläne bei Streiks, die die Tarifparteien in Friedenszeiten aushandeln könnten. Das sei in vielen europäischen Ländern üblich, etwa in Italien, sagte der Ehrenvorsitzende des Verbands, Karl-Peter Naumann, am Montag dem MDR.

„Die Information für Reisende erfolgte viel zu spät, so dass sich die Reisenden nicht auf Ersatzmöglichkeiten einstellen konnten“, kritisierte auch er. Ein Streik im öffentlichen Verkehr sei „von einer anderen Qualität als ein Streik im sonstigen industriellen Bereich“.

Profitieren konnten von dem Streik Autovermietungen und Busunternehmen: „In den Großstädten konnten wir bis zu 25 Prozent mehr Buchungen verzeichnen“, sagte Europcar-Sprecher Daniel Hölzer den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Die Nachfrage nach den Mietfahrzeugen sei bereits am Sonntag angestiegen, als der Streik angekündigt wurde. Viele Reisende stiegen zudem auf Busse um. „Von Berlin nach München verzeichnen wir beispielsweise einen Buchungsanstieg von über 50 Prozent, Tendenz steigend“, sagte Flixbus-Sprecher Martin Mangiapia den Zeitungen. (afp)



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