Verbandschefin: Autoproduktion in Deutschland „nicht wettbewerbsfähig“

Hildegard Müller, Chefin des Verbands der Automobilindustrie (VDA), kritisierte die zu hohen Produktionskosten in Deutschland. Die Energiekosten, Bürokratiekosten und Arbeitskosten machen die Autoproduktion im Land nicht mehr wettbewerbsfähig.
Die Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA),Hildegard Müller.
Die Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) Hildegard Müller.Foto: Carsten Koall/dpa
Epoch Times9. September 2024

Die Chefin des Verbands der Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller, hat angesichts der Krise bei Volkswagen die aus Sicht der Branche zu hohen Produktionskosten in Deutschland kritisiert.

„Das Problem ist, dass wir in Deutschland nicht mehr wettbewerbsfähig Autos produzieren können“, sagte sie am Montag im Sender „NDR Info“. Vor allem die Energiekosten und Bürokratiekosten, und auch die Arbeitskosten seien im Vergleich zu anderen Ländern sehr hoch.

Andere Länder und Regionen „schlafen nicht“, betonte Müller. Sie arbeiteten an diesen Faktoren, „und das müssen wir auch“. Der Wettbewerb sei international sehr hoch, immer mehr Länder wollten zudem die Autoproduktion im eigenen Land haben.

70 Prozent der Arbeitsplätze der Branche hängen am Export

Deutschland aber lebe von einer hohen Exportquote, drei von vier Autos würden exportiert, sagte Müller weiter. Am Autoexport hingen 70 Prozent der Arbeitsplätze in der Branche.

„Wir müssen uns schon mehr einfallen lassen als nur Betroffenheitsworte“, sagte die Verbandschefin. Die Politik hierzulande bekämpfe „immer nur Symptome und keine Ursachen“.

Die Automobilindustrie fordere zum Beispiel, dass das „Ökosystem“ Elektromobilität besser werde – es müsse mehr Ladestationen geben und niedrigere Strompreise. Steuern und Umlagen in Deutschland verteuerten den Strom.

Müller betonte, die Autoindustrie investiere „gewaltige Summen“ in den Umbau zur E-Mobilität. Deutschland sei weltweit immer noch der zweitgrößte Produzent von Elektroautos nach China. Doch „wenn man beklagt, dass hier keine kleinen günstigen Autos gebaut werden, dann hat das auch mit den Standortfaktoren zu tun“. (afp)



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