Veranstalter warnen vor „Todesstoß“ für die Branche
Konzerte, Tagungen, Weihnachtsmärkte: Weitere Einschränkungen für Veranstaltungen könnten aus Branchensicht das Aus für viele beteiligte Unternehmen bedeuten. Der Bundesverband der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft warnt vor einem „Todesstoß“ für die Branche.
Empfehlungen des Robert Koch-Instituts und aus Bundesländern, Veranstaltungen zu schließen, seien in keiner Weise nachvollziehbar. „Wir wären auch notfalls bereit, von unseren Besuchern die Vorlage eines aktuellen negativen Schnelltests zu verlangen, also „2G plus“ anzuwenden“, teilte Verbandspräsident Jens Michow der dpa mit.
Auch Schausteller und Messeveranstalter sind angesichts der steigenden Corona-Fallzahlen alarmiert. Von finsteren und ungewissen Aussichten sprach die Bundeskonferenz Veranstaltungswirtschaft, die heute in einer Online-Pressekonferenz über die Folgen der ausgelaufenen Corona-Wirtschaftshilfen informieren will.
„Wir haben Existenzangst“
„Wir sind höchst alarmiert, wir haben Existenzangst“, sagte Schausteller-Präsident Albert Ritter der dpa. Für sie seien die Weihnachtsmärkte jetzt die wichtigste Einnahmequelle, bevor nach den Wintermonaten die Kirmessaison wieder beginne. „Wenn für Symbolpolitik die paar Weihnachtsmärkte geschlossen werden, müssen Überbrückungshilfen her.“
Die Familienbetriebe seien finanziell am Ende, schreibt Ritter in einem Brief an den SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach. „Die Altersrückstellungen sind aufgebraucht, Lebensversicherungen gekündigt, die Konten leer beziehungsweise überzogen.“
Der Verband der deutschen Messewirtschaft (Auma) warnte vor Aktionismus. „Die Rezepte des vergangenen Winters schmecken nicht mehr“, formulierte Verbandschef Jörn Holtmeier. Empfehlung wie die des Robert Koch-Instituts, pauschal jegliche Veranstaltungen abzusagen, sei angesichts der Impfquoten unter Erwachsenen kaum mehr nachvollziehbar.
„Die vierte Corona-Welle ist da, Veranstaltungen und Aufträge werden storniert, Arbeitsplätze fallen weg und die Einnahmen sinken erneut beziehungsweise brechen komplett weg“, teilte die Bundeskonferenz Veranstaltungswirtschaft mit. Hilfsprogramme aber liefen am 31. Dezember aus. Sie müssten dringend verlängert werden. (dpa)
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