USA sehen WeChat-Konzern und CATL als „chinesische Militärunternehmen“

WeChat hat ein Problem – das US-Verteidigungsministerium hat den Tech-Konzern Tencent als Unternehmen eingestuft, das mit dem chinesischen Militär verbunden ist. WeChat fungiert als zentrales Element des Konzerns. Auch CATL, dessen Batterien unter anderem von BMW und VW verwendet werden, ist nun dort gelistet.
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Hauptsitz von Tencent in Shenzhen in der südchinesischen Provinz Guangdong.Foto: Jade Gao/AFP via Getty Images
Epoch Times7. Januar 2025

Das US-Verteidigungsministerium hat den chinesischen Tech-Giganten Tencent sowie den Batteriehersteller CATL als Unternehmen eingestuft, die mit dem chinesischen Militär verbunden sind.

Das ging aus der Liste der in den USA tätigen chinesischen Militärunternehmen vor, die am 7. Januar im US-Amtsblatt veröffentlicht wird und am 6. Januar zum Download bereitstand.

WeChat – Aktien von Tencent eingebrochen

Die Aktien von Tencent brachen am 7. Januar an der Hongkonger Börse um mehr als sieben Prozent ein, die Aktien von CATL fielen an der Börse in Shenzhen um 5,2 Prozent.

Tencent mit Sitz im südchinesischen Shenzhen existiert bereits seit 1998 und ist heute einer der führenden Technologiekonzerne des Landes. Das Geschäftsmodell ist stark diversifiziert, WeChat fungiert als zentrales Element.

Zudem ist Tencent an Spielen wie Fortnite und PUBG beteiligt, der Finanzdienstleister WeChat Pay, am beliebten Instant-Messaging-Dienst QQ und QZone.

Dazu gehörten weitere Nachrichtenportale, Musik- und Video-Streaming-Dienste, die Tencent Cloud, Sicherheitssoftware, KI und andere E-Commerce-Dienste.

CATL stellt seinerseits mehr als ein Drittel der weltweit verkauften Batterien für Elektrofahrzeuge her, die etwa in Modellen von Mercedes-Benz, BMW, Volkswagen, Toyota, Honda und Hyundai eingesetzt werden.

Reaktion der Unternehmen

Die Aufnahme von Tencent auf die US-Liste sei „eindeutig ein Fehler“, sagte ein Unternehmenssprecher. Tencent sei „kein militärisches Unternehmen oder Lieferant“. „Im Gegensatz zu Sanktionen oder Exportkontrollen hat diese Liste keine Auswirkungen auf unser Geschäft“, fuhr der Sprecher fort. „Wir werden jedoch mit dem Verteidigungsministerium zusammenarbeiten, um alle Missverständnisse auszuräumen.“

Auch CATL sprach von einem „Fehler“. Das Unternehmen sei nicht an Aktivitäten beteiligt, die mit dem Militär zusammenhingen, erklärte CATL.

Die Aufnahme auf die US-Liste hat keine direkten rechtlichen Konsequenzen für die Unternehmen, kann jedoch Auswirkungen auf ihren Ruf haben. Dort gelistete Unternehmen sind in der Vergangenheit bereits rechtlich gegen die Einstufung vorgegangen.

Kritik von China

China kritisiert die USA für die Einstufung scharf. China lehne „die unangemessene Unterdrückung chinesischer Unternehmen“ entschieden ab, erklärte Außenministeriumssprecher Guo Jiakun am 7. Januar in Peking. „Wir drängen die US-Seite dazu, ihre falschen Praktiken unverzüglich zu ändern“, fügte er hinzu.

Die USA verallgemeinerten das „Konzept der nationalen Sicherheit“ und schränkten damit die „hochwertige Entwicklung Chinas“ ein, klagte Guo.

China werde „die notwendigen Maßnahmen ergreifen, um die Rechte chinesischer Unternehmen entschlossen zu schützen“. (afp/red)



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