USA nun wichtigster Handelspartner – China bei Einfuhren nach Deutschland vorn

In der neuen Außenhandelsbilanz sind die USA wieder der größte Handelspartner Deutschlands. China bleibt weiterhin das wichtigste Lieferland für Produkte. Am meisten wurden Autos und Autoteile gehandelt.
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Ein Blick auf die Parkplätze zur Auslieferung von Autos im Hafen von Lianyungang in China, 7. September 2021.Foto: STR/AFP via Getty Images
Epoch Times19. Februar 2025

Mit einem Außenhandelsumsatz von 252,8 Milliarden Euro sind die Vereinigten Staaten im Jahr 2024 erstmals seit 2015 wieder Deutschlands wichtigster Handelspartner gewesen. Das teilt das Statistische Bundesamt mit.

Auf Rang zwei der wichtigsten Außenhandelspartner lag demnach China mit einem Außenhandelsumsatz von 246,3 Milliarden Euro.

Während der Handel mit den USA gegenüber dem Vorjahr um 0,1 Prozent anstieg, nahm der Handel mit China um 3,1 Prozent gegenüber dem Jahr 2023 ab. Dies lag vor allem an den sinkenden Exporten nach China.

In den Jahren 2016 bis 2023 lag China noch jeweils auf Rang eins der wichtigsten Handelspartner Deutschlands. Nach den USA und China folgten 2024 auf Rang 3 der wichtigsten Handelspartner die Niederlande mit Exporten und Importen im Wert von zusammen 205,7 Milliarden Euro (-4,2 Prozent).

Deutsche Exporte nach China gingen um 7,6 Prozent zurück

Die deutschen Exporte nach China gingen um 7,6 Prozent auf einen Warenwert von 90,0 Milliarden Euro zurück. Importe aus China reduzierten sich um 0,3 Prozent auf 156,3 Milliarden Euro, das Exportdefizit stieg so auf 66,3 Milliarden Euro.

„Die Exportschwäche nach China reflektiert die erste zentrale Herausforderung für Deutschland: die aggressive Industriepolitik des asiatischen Landes“, erklärte Sebastian Dullien, Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung.

Die Regierung in Peking versucht, im Rahmen der ‚Made in China 2025‘ Strategie heimische Industrien gerade in jenen Bereichen zum Weltmarktführer zu machen, in denen Deutschland bisher stark war.“

Trotz der gesunkenen Importe war China im Jahr 2024 wie schon seit 2015 das mit Abstand wichtigste Lieferland Deutschlands.

Auf den Rängen 2 und 3 der wichtigsten Lieferländer lagen die Niederlande mit Importen von dort im Wert von 95,2 Milliarden Euro und die Vereinigten Staaten mit 91,4 Milliarden Euro.

Exporte in die USA für 161,4 Milliarden Euro

Wie seit 2015 gingen die meisten deutschen Exporte auch im Jahr 2024 in die Vereinigten Staaten. Dorthin wurden Waren im Wert von 161,4 Milliarden Euro exportiert. Das waren 2,2 Prozent mehr als im Vorjahr.

Demgegenüber standen Importe aus den USA im Wert von 91,4 Milliarden Euro, das waren 3,4 Prozent weniger als im Jahr zuvor.

Damit erzielte der deutsche Außenhandel mit den USA einen Exportüberschuss von 70,0 Milliarden Euro (2023: 63,3 Milliarden Euro).

Auf Rang 2 der wichtigsten Abnehmerländer deutscher Exporte lag Frankreich (116,2 Milliarden Euro; -3,0 Prozent), gefolgt von den Niederlanden auf Rang 3 (110,5 Milliarden Euro; -1,2 Prozent).

Wichtigste Exportgüter: Autos und Autoteile

Die wichtigsten deutschen Exportgüter im vergangenen Jahr waren Autos und Autoteile. Ihr Exportwert ging um 4,0 Prozent auf 262,0 Milliarden Euro zurück.

Eine ähnliche Entwicklung gab es in der zweitwichtigsten Produktkategorie: Die Ausfuhren von Maschinen gingen um 4,8 Prozent auf 216,5 Milliarden Euro zurück. Auf Platz drei lagen chemische Erzeugnisse im Wert von 138,6 Milliarden Euro (minus 2,1 Prozent).

Auf der Importseite liegen ebenfalls Autos und Autoteile auf Platz eins. Die Einfuhren gingen hier um 5,8 Prozent auf 142,1 Milliarden Euro zurück.

Auf Rang 2 der wichtigsten Importgüter lagen Datenverarbeitungsgeräte, elektrische und optische Erzeugnisse im Wert von 134,3 Milliarden Euro (-6,7 Prozent), gefolgt von elektrischen Ausrüstungen im Wert von 104,0 Milliarden Euro (-7,2 Prozent) auf Rang 3.

Insgesamt wurden im Jahr 2024 von Deutschland Waren im Wert von 1.556,0 Milliarden Euro exportiert und Waren im Wert von 1.316,9 Milliarden Euro importiert.

Damit sanken die Exporte um 1,2 Prozent und die Importe um 3,0 Prozent gegenüber dem Jahr 2023. Die Außenhandelsbilanz schloss im Jahr 2024 damit mit einem Überschuss von 239,1 Milliarden Euro ab. Im Jahr 2023 betrug der Saldo 217,7 Milliarden Euro. (afp/dts/red)

 



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