US-Regierung will Chinas Chiphersteller SMIC auf schwarze Liste setzen
Eine Sprecherin des Pentagon sagte gegenüber „Reuters“, dass das Verteidigungsministerium mit anderen Behörden zusammenarbeite, um festzustellen, ob Semiconductor Manufacturing International Corporation (SMIC) auf die Schwarze Liste gesetzt werden solle. Der Schritt würde die Zulieferer in den Vereinigten Staaten dazu zwingen, eine schwer zu erhaltende Lizenz zu beantragen, bevor die Chips an das Unternehmen geliefert werden.
SMIC gab am Samstag (5. September) in einer Erklärung bekannt, dass es „völlig schockiert“ über die Nachrichten sei. Das Unternehmen sei offen für die Kommunikation mit den US-Regierungsbehörden. Es hoffe, etwaige Missverständnisse auszuräumen.
Schwarze Liste umfasst 275 chinesische Firmen
Anfang letzter Woche unterbreitete das Pentagon dem Endbenutzer-Ausschuss den Vorschlag zur Aufnahme von SMIC in die Schwarze Liste der Unternehmen, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person. Der Ausschuss ist ein vom Handelsministerium geleitetes Gremium, dem auch das Außen- und das Energieministerium angehören. Es entscheidet über die Aufnahme in die Liste der Unternehmen und Organisationen.
Die US-Regierung hat die Liste der Unternehmen, die aktuell mehr als 275 in China ansässige Firmen umfasst, oft dazu benutzt, um wichtige chinesische Industrien zu treffen – von Huawei Technologies und ZTE bis hin zum Hikvision wegen der Unterdrückung der uigurischen Minderheit in China.
SMIC ist der größte chinesische Chiphersteller, steht aber auf Platz zwei hinter Taiwans Semiconductor Manufacturing Co. Ltd., dem Marktführer der Branche. SMIC hat versucht, Fertigungsanlagen zur Herstellung von Computerchips aufzubauen, welche mit dem taiwanischen Unternehmen konkurrieren können.
Aber SMIC sieht sich auch neuen Beschränkungen im Handel gegenüber – vor allem durch seine Geschäfte mit Huawei. Die Einschränkungen verlangen von Huaweis Chipherstellern, vor der Produktion US-Lizenzen einzuholen, wenn sie die US-amerikanische Chipherstellungstechnologie verwenden.
US-Firmen wie Lam Research, KLA Corp. und Applied Materials, die wichtige Geräte zur Chipherstellung liefern, könnten von einer potenziellen Auflistung der Unternehmen betroffen sein, sagten Quellen aus der Industrie.
US-Verwaltung untersucht chinesische Unternehmen auf Verbindungen zu Militär in Peking
Der Pentagon-Mitarbeiter hat bislang die Gründe für die Aktion nicht dargelegt. Inzwischen ermitteln US-Beamte, ob SMIC Verbindungen zum chinesischen Militär hat. SMIC bestreitet die Vorwürfe.
Die US-Verwaltung hat ihren Schwerpunkt zunehmend auf chinesische Unternehmen gelegt, welche das Militär in Peking unterstützen. Im vergangenen Monat haben die Vereinigten Staaten 24 chinesische Unternehmen auf die Schwarze Liste gesetzt und Personen ins Visier genommen, die an Bau- und Militäraktionen im Südchinesischen Meer beteiligt sind. Dies ist ihre ersten derartige Sanktionen gegen Peking wegen des aggressiven Vorgehens Chinas in der strategischen Wasserstraße.
Das US-Verteidigungsministerium hat in den vergangenen Monaten zwei Listen von chinesischen Unternehmen veröffentlicht, welche sich im Besitz oder unter der Kontrolle der chinesischen Volksbefreiungsarmee befinden sollen. Diese Listen erteilen US-Präsident Donald Trump die Befugnis, sie auf eine weitere Schwarze Liste mit noch strengerer Handhabung zu setzen – aber bisher wurden noch keine konkreten Maßnahmen ergriffen.
(Mit Material von Epoch Times USA)
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