Tesla enttäuscht mit Umsatzzahlen – 2024 weniger Wachstum erwartet
Der E-Autobauer Tesla hat mit seinem Betriebsergebnis für das vierte Quartal enttäuscht. Für Oktober bis Dezember meldete das US-Unternehmen am Mittwoch 25,17 Milliarden Dollar Umsatz und einen Nettoerlös von 7,93 Milliarden Dollar. Darin enthalten ist ein steuerlicher Sondereffekt.
Der tatsächliche Gewinn liegt mit knapp 2,5 Milliarden Dollar und 71 Cent pro Aktie rund 39 Prozent unter dem Vorjahreswert. Analysten hatten mit knapp 2,7 Milliarden Dollar und 73 Cent pro Aktie gerechnet. Der Konzern erklärte, dass Umsatz und Rentabilität unter einem niedrigeren Durchschnittspreis der verkauften Fahrzeuge gelitten hätten. Die höhere Anzahl ausgelieferter Autos habe dies nicht kompensieren können.
Beim Jahresumsatz bleibt den Angaben zufolge ein Plus um 19 Prozent auf knapp 97 Milliarden Dollar und ein Gewinn von rund 15 Milliarden Dollar. Für 2024 geht Tesla nun von einem „deutlich niedrigeren“ Wachstum aus.
Tesla gab keine Prognose für Auslieferungen im laufenden Jahr ab. Analysten hatten sich auf eine Schätzung von rund 2,1 Millionen Fahrzeuge eingestellt. Im vergangenen Jahr hatte Tesla nach mehreren Preissenkungen das Auslieferungsziel von 1,8 Millionen Elektroautos geschafft – ein Plus von 38 Prozent.
Musk: „Ich bin oft optimistisch, was die Zeit angeht“
Tesla befinde sich „zwischen zwei großen Wachstumswellen“, erklärte das Unternehmen. Den ersten Höhenflug habe die weltweite Expansion des Model 3 und dessen Nachfolger Y gebracht. Eine weitere Wachstumswelle stehe mit der nächsten Generation an Fahrzeugen bevor.
Tesla entwickele ein „revolutionäres“ Produktionssystem und könne zum wertvollsten Unternehmen der Welt werden, erklärt Elon Musk. Mit dem neuen Produktionsverfahren soll unter anderem ein günstigeres Kompaktmodell gebaut werden. Die Fertigung solle nach aktueller Planung im zweiten Halbjahr 2025 im texanischen Austin beginnen, sagte Musk. Zugleich schränkte er ein: „Ich bin oft optimistisch, was die Zeit angeht.“
Mit 1,81 Millionen ausgelieferten Fahrzeugen im vergangenen Jahr übertraf Tesla den Vorjahreswert um 38 Prozent. Auf dem E-Automarkt war der US-Hersteller damit über das Jahr gesehen weiterhin die Nummer eins.
Teslas Antwort auf übermächtige Konkurrenz aus China
Die künftigen Modelle sind von strategischer Bedeutung für Tesla: die Konkurrenz durch chinesische Hersteller nimmt zu. Im vergangenen Quartal verkaufte der Hersteller BYD mehr Elektroautos aus China.
Chinesische Autohersteller seien so stark, dass der Großteil der Branche ohne Handelsbarrieren keine Chance gegen sie hätte, warnte Musk. „Sie sind extrem gut“, sagte er in der Telefonkonferenz.
„Wenn es keine Handelsschranken gibt, werden sie die meisten anderen Autofirmen in der Welt so ziemlich zerstören.“ In den USA hält ein Einfuhrzoll von 25 Prozent chinesische Autobauer vom Markt fern.
Robotaxi ohne Lenkrad und Pedale
Auf der gleichen technischen Basis wie das günstigere Modell will Musk nach früheren Angaben auch ein Robotaxi ohne Lenkrad und Pedale bauen. Dafür muss Tesla zunächst die von Musk schon seit Jahren in Aussicht gestellte Technologie zum autonomen Fahren marktreif entwickeln.
Tesla hat eine fortgeschrittene Version seines Assistenzsystems „Autopilot“ mit der Bezeichnung „Full Self-Driving“ (FSD, „komplett selbstfahrend“). Anders als der Name verspricht, macht die Technik einen Tesla aber nicht zum wirklich autonomen Auto: Der Fahrer trägt immer noch die Verantwortung und muss jederzeit bereit sein, die Kontrolle zu übernehmen – wie es auch derzeit gesetzlich vorgeschrieben ist.
FSD wird unter anderem darauf trainiert, etwa Ampeln und Vorfahrt-Regeln zu beachten. Allerdings ist die Software weiterhin in einer Testphase und macht Fehler.
Musk bekräftigte, dass er sich erst wohl damit fühlen werde, bei Tesla Software mit Künstlicher Intelligenz und Roboter zu entwickeln, wenn er mehr Einfluss bei der Firma bekomme. Aktuell hält er rund zwölf Prozent der Anteile und Stimmrechte – und andere Investoren könnten ihn damit ausbooten, argumentierte Musk.
Er strebt ein Viertel der Stimmrechte an. „Ideal“ seien dafür Aktien mit mehr Stimmrechte, sagte er nun. Mit solchen Aktien schützen Gründer wie Mark Zuckerberg beim Facebook-Konzern Meta oder Larry Page und Sergey Brin bei der Google-Mutter Alphabet ihre Kontrolle über die Unternehmen. Musk sagte, er wolle „starken Einfluss, aber keine Kontrolle“.
Erste Optimus-Roboter im kommenden Jahr?
Zugleich musste Musk wieder einmal von ihm selbst geweckte Ungeduld bremsen. Seit er in Aussicht gestellt hatte, dass einmal der humanoide Roboter „Optimus“ an Teslas Produktionslinien arbeiten wird, wollen Investoren wissen, wann es soweit ist.
Auch diesmal wich Musk aus. Er stellte immerhin in Aussicht, dass im kommenden Jahr erste Optimus-Roboter gebaut werden könnten. (afp/dpa/red)
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