Staatliche Unterstützung ohne Bedingungen? Verbraucherzentrale fordert Qualitätskontrollen der DB
Der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) fordert Qualitätskontrollen durch unabhängige Dritte für die Deutsche Bahn. Hintergrund ist, dass der Bund der Bahn AG eine jährliche Kapitalerhöhung von einer Milliarde Euro bis 2030 zukommen lassen will: Es sei „fatal“, so viel staatliche Unterstützung zu gewähren, ohne Bedingungen zu stellen, sagte die Leiterin des Teams Mobilität und Reisen beim Verbraucherzentrale Bundesverband, Marion Jungbluth, dem „Handelsblatt“. Die Bundesregierung müsse vielmehr den Unternehmenszweck aus den übergeordneten gesellschaftlichen Zielen des Bundes wie Daseinsvorsorge und Nachhaltigkeit – ausrichten und „das Ergebnis des Konzerns an transparenten Indikatoren messen lassen“.
Neben Pünktlichkeit müsse die Kundenzufriedenheit eine „wesentliche Messgröße“ werden auch für die Boni-Berechnung. Allerdings dürfe die Bahn diese Untersuchungen nicht selber durchführen. „Die Daten müssen von einer unabhängigen Institution erhoben werden“, so Jungbluth.
„Unabhängige Qualitätsberichte würden nicht nur dem Unternehmen helfen, sein Angebot zu verbessern, sondern auch Entscheidern auf verschieden politischen Ebenen wertvolle Informationen liefern, was die Menschen vom Bahnverkehr der Zukunft erwarten.“
Jungbluth erinnerte daran, dass in anderen Ländern wie Großbritannien und Dänemark „institutionelle Fahrgastvertretungen“ schon lange landesweite Untersuchungen zum Bahnverkehr durchführten. Die Ergebnisse flössen dort in die politischen Entscheidungen ein. „Dies führt insgesamt zu mehr Transparenz und mehr faktenbasierten Diskussionen zur Weiterentwicklung der öffentlichen Verkehre“, sagte die VZBV-Expertin. (dts)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion