Schäuble: Bisherige Geldpolitik gescheitert
Er ist der Auffassung, dass die ultralockere Geldpolitik der vergangenen Jahre an ihre Grenzen stößt. Das berichtet das Nachrichten-Magazin "Der Spiegel".
Schäuble will im Kreise seiner Kollegen aus den Industrie- und Schwellenländern in Anwesenheit der Notenbankgouverneure seine Sorge zum Ausdruck bringen, dass es zu immer neuen Blasen an den Finanzmärkten kommt, wenn die Kehrtwende ausbleibt und Strukturreformen aufgeschoben werden.
"Das ist eine ungesunde Mischung", heißt es in seinem Ministerium. Eine solche Kehrtwende liefe darauf hinaus, dass die Notenbanken schrittweise ihre Leitzinsen erhöhen. Den Versuch, Wirtschaftswachstum mit Gelddrucken zu erkaufen, hält er für gescheitert.
Bundesbank-Vorstand: Banken hängen am Tropf der EZB
Der für die Bankenaufsicht zuständige Bundesbank-Vorstand Andreas Dombret hält die aktuelle Krise der europäischen Finanzbranche für beherrschbar. "Mit der Bankenkrise von 2008, als die Investmentbank Lehman Brothers zusammenbrach, ist die Situation heute trotz aller Probleme nicht vergleichbar", sagte Dombret dem Nachrichten-Magazin "Der Spiegel".
Damals seien die Kurse und Erträge der Banken um bis zu 80 Prozent abgestürzt, heute hätten die Institute etwa doppelt so große Kapitalpuffer, und Liquidität sei üppig verfügbar.
Sorgen bereitet dem Aufseher jedoch die geringe Ertragskraft der Banken, die auch eine Folge der niedrigen Zinsen sei. "Die Niedrigzinsen sind in einem Bankenmarkt wie dem europäischen, der sehr auf dem Kreditgeschäft basiert, ein gravierendes Problem", warnte Dombret.
Aus Sicht des Bankenaufsehers wurden Probleme des Finanzsektors verschleppt. "Es gab in Europa keine strukturelle Marktbereinigung, viele Banken überleben, weil sie am Tropf der EZB hängen", sagt Dombret. "Diese Zombifizierung muss einmal ein Ende haben." (dts)
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