Projekt „Herkules“: Axel Springer-Verlag legt „Bild“-Mitarbeitern freiwilliges Ausscheiden nahe
Mit dem Projekt „Herkules“ will der Axel Springer Verlag Mitarbeiter von „Bild“ zum freiwilligen Ausscheiden motivieren. Der Branchendienst „Meedia“ und „RT Deutsch“ (hier und hier) berichteten.
„Herkules“ soll Arbeitsprozesse verhindern
Mit dem Projekt „Herkules“ will Springer eine „Prozesslawine vor den Arbeitsgerichten“ vermeiden, die der Restrukturierung und dem Arbeitsplatzabbau entgegenstehen würden, sagte eine Sprecherin des Verlags gegenüber „Meedia“. Mitarbeiter der „Welt“ konnten das Angebot im Dezember annehmen. „Bild“-Mitarbeiter können das Angebot nun vom 6. bis zum 19. Januar auf freiwilliger Basis annehmen. In einer zweiten Phase vom 20. Januar bis 14. Februar 2020 will Springer dann selbst weitere „Bild“-Mitarbeiter ansprechen.
Als Entschädigung für das freiwillige Ausscheiden erhalten Mitarbeiter eine finanzielle Prämie von 20 Prozent von dem Betrag, der im Rationalisierungsschutzabkommen vereinbart ist, mindestens jedoch 10.000 Euro. Das Rationalisierungsschutzabkommen regelt, was Mitarbeiter maximal beim Ausscheiden bekommen können. Schwerbehinderte sollen hier zudem eine Sonderzahlung von 6.000 Euro erhalten.
Branchendienste rechnen mit 150 bis 2000 Kündigungen
Ein Sprecher von Springer betonte gegenüber „Meedia“, dass die „strukturellen Anpassungen“ notwendig seien, um Kostensenkungen von rund 50 Millionen Euro zu erreichen. Denn künftig fließen 20 Millionen in einen eigenen noch zu schaffenden Fernsehsender – „Bild TV“. Dafür sollen rund 20 Prozent der Stellen im schwächelnden Printbereich von „Bild“ und „Welt“ wegfallen, berichtete „Meedia“. Weiter will Springer Weltmarktführer bei sogenannten „Online-Kleinanzeigen“ werden.
Der Journalistenverband „DJV“ rechnet mit 150 Kündigungen bei „Bild“. Es könnten sogar bis zu 2000 Mitarbeiter gekündigt werden, berichtete „RT Deutsch“. Insbesondere die Außenredaktionen sollen betroffen sein. Offizielle Zahlen seitens Springer gibt es bislang nicht. „Meedia“ rechnet damit, dass Springer sich im Februar dazu äußert.
Eine Finanzspritze dürfte Springer aus dem Verkauf des künftigen Betriebsgrundstücks erzielt haben, der Springer einen Gewinn von 155 Millionen Euro gebracht haben soll, berichtete „Meedia“. Springer erwarb das Grundstück vor 10 Jahren vom damals angeschlagenen Medienunternehmer und “ Springer-Erzfeind“ Leo Kirch. Zwischenzeitlich hat Springer das Grundstück an den niederländischen Staatsfonds veräußert, nutzt es aber weiter. Der „Newsroom“ soll im Januar dort einziehen. Das aufstehende Gebäude wurde vom niederländischen Architekt Rem Koolhaas entworfen.
Mitarbeiter halten Angebot für „Mogelpackung“
Der Springerverlag hält sein Angebot für eine „großzügige Regelung, die oberhalb des Sozialplanniveaus liegt“, sagte eine Sprecherin gegenüber „Meedia“. Ziel sei es, „wie bei Axel Springer üblich, in möglichst vielen Fällen sozialverträgliche Lösungen zu finden“.
Doch aus Sicht der Mitarbeiter stellt das Abfindungsangebot eine „Mogelpackung“ dar. Denn nach dem Rationalierungsschutzabkommen können die Mitarbeiter mit dem Arbeitgeber eine individuelle höhere Abfindung verhandeln. Weiter beanstanden die Mitarbeiter, dass sie die Abfindung anteilig zurückzahlen müssen, wenn sie innerhalb der ersten beiden Jahre nach Abfindung wieder zum Springerverlag zurückkehren.
KKR ( Kohlberg Kravis Roberts) ist mit 44,28 Aktienanteil und 2,9 Milliarden Euro beteiligt und hält damit den größten Anteil. Die Witwe Friede Springer ist noch mit 42,6 Prozent beteiligt.
Geteilte Meinungen über „Heuschrecke“ KKR
Der US-Investor will nach der Freigabe durch das Kartellamt im Dezember seinen Einfluss im Aufsichtsrat ausweiten, wie der Branchendienst „Meedia“ berichte, und ein Drittel des Aufsichtsrats besetzen – das bedeutet drei von neun Plätzen. Potenzieller Kandidat könnte Johannes Huth, Europa-Chef von KKR, werden. Döpfner will mit dem Stellenabbau, „die beiden publizistische Flaggschiffe des Berliner-Verlags stärker auf Gewinn trimmen“, berichtete „Meedia“.
KKR ist auch als sogenannte „Heuschrecke“ bekannt. Heuschrecken sind „aggressive Firmenjäger“, die mit „rüden Geschäftsmethoden Profit aus den übernommenen Unternehmen“ schlagen. Dabei kaufen sie Unternehmen unter Wert auf, zerschlagen es in Teile und verkaufen diese wieder mit Gewinn, teilweise an der Börse. Dabei werden auch Mitarbeiter gekündigt.
Vor einigen Jahren beteiligte sich KKR am Medienkonzern „ProSiebenSat.1“ und machte eine halbe Milliarde Gewinn, sagt der Medienwissenschaftler Bern Gäbler gegenüber dem „Deutschlandfunk“. Doch der Einfluss war nicht besonders gut, so Gäbler weiter. Im Fall von Springer gibt es geteilte Meinungen, über das Investment, wie „Meedia“ berichtete.
Unsere Buchempfehlung
Alle Völker der Welt kennen den Teufel aus ihren Geschichten und Legenden, Traditionen und Religionen. Auch in der modernen Zeit führt er – verborgen oder offen – auf jedem erdenklichen Gebiet seinen Kampf gegen die Menschheit: Religion, Familie, Politik, Wirtschaft, Finanzen, Militär, Bildung, Kunst, Kultur, Medien, Unterhaltung, soziale Angelegenheiten und internationale Beziehungen.
Er verdirbt die Jugend und formt sich eine neue, noch leichter beeinflussbare Generation. Er fördert Massenbewegungen, Aufstände und Revolutionen, destabilisiert Länder und führt sie in Krisen. Er heftet sich - einer zehrenden Krankheit gleich - an die staatlichen Organe und die Gesellschaft und verschwendet ihre Ressourcen für seine Zwecke.
In ihrer Verzweiflung greifen die Menschen dann zum erstbesten „Retter“, der im Mantel bestimmter Ideologien erscheint, wie Kommunismus und Sozialismus, Liberalismus und Feminismus, bis hin zur Globalisierungsbewegung. Grenzenloses Glück und Freiheit für alle werden versprochen. Der Köder ist allzu verlockend. Doch der Weg führt in die Dunkelheit und die Falle ist bereits aufgestellt. Hier mehr zum Buch.
Jetzt bestellen - Das dreibändige Buch ist sofort erhältlich zum Sonderpreis von 50,50 Euro im Epoch Times Online Shop
Das dreibändige Buch „Wie der Teufel die Welt beherrscht“ untersucht auf insgesamt 1008 Seiten historische Trends und die Entwicklung von Jahrhunderten aus einer neuen Perspektive. Es analysiert, wie der Teufel unsere Welt in verschiedenen Masken und mit raffinierten Mitteln besetzt und manipuliert hat.
Gebundenes Buch: Alle 3 Bände für 50,50 Euro (kostenloser Versand innerhalb Deutschlands); Hörbuch und E-Book: 43,- Euro.
Weitere Bestellmöglichkeiten: Bei Amazon oder direkt beim Verlag der Epoch Times – Tel.: +49 (0)30 26395312, E-Mail: [email protected]
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion