Ohne Aus- und Einstieg an vollen Bahnsteigen: Deutsche Bahn ist pünktlicher

Die Bahn fährt wieder pünktlicher. Allerdings dürfte auch das mit den Corona-Auswirkungen zu tun haben. Gleichzeitig setzt das Unternehmen auf digitale Bewerbungsgespräche - allein in diesem Jahr sollen 25.000 neue Mitarbeiter eingestellt werden.
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Nur wenige Fahrgäste warten im Münchener Hauptbahnhof.Foto: Sven Hoppe/dpa/dpa
Epoch Times5. April 2020

Bei der Deutschen Bahn sind 82,4 Prozent aller Fernzüge im März pünktlich ans Ziel gekommen. Das waren 4,1 Prozentpunkte mehr als noch im März des Vorjahres und 3,1 Punkte mehr als im Februar, wie der bundeseigene Konzern mitteilte.

Allerdings waren aufgrund der Corona-Krise die Fahrgastzahl und die Taktung der Züge deutlich niedriger als sonst. Ein wichtiger Grund für Verspätungen – das Aus- und Einsteigen der Reisenden an vollen Bahnsteigen – fiel damit weg.

Zur genauen Auslastung machte die Bahn keine Angaben. Allerdings seien Anfang April nur rund drei Viertel der Fernverkehrszüge im Einsatz gewesen, teilte ein Sprecher mit.

Ein Zug gilt als verspätet, wenn er sechs Minuten oder mehr nach der planmäßigen Zeit am Ziel ankommt. Für das laufende Jahr will der Konzern eine Pünktlichkeitsquote von 78 Prozent erreichen. Hatte der Konzern im vergangenen Jahr sein selbstgestecktes Ziel von damals 76,5 Prozent noch knapp verfehlt, verbesserte sich die Pünktlichkeit im Januar deutlich. Rund 84,3 Prozent der Züge kamen zum Jahresauftakt pünktlich. Im Februar drückten mehrere Sturmtiefs die Quote dann auf knapp unter 80 Prozent.

Bewerbungsverfahren digitalisiert

Die Deutsche Bahn setzt wegen der Corona-Krise bei Einstellungsverfahren auf digitale Bewerbungsgespräche. Tausende Vorstellungsgespräche seien zuletzt „virtuell“ erfolgt, teilte die Bahn am Sonntag in Berlin mit. Auch Recruiting-Events finden demnach in digitalen Formaten statt. Die Berufsausbildung werde ebenfalls über virtuelle Lernformate weitgehend sichergestellt.

„Der Konzern hat in einem enormen Kraftakt seine Personalgewinnung innerhalb weniger Tage an die veränderten Rahmenbedingungen angepasst“, erklärte DB-Personalvorstand Martin Seiler. Die Bahn stelle auch während der Pandemie weiter ein. „Heute kann niemand genau absehen, wie sich die Corona-Krise in Deutschland wirtschaftlich auswirken wird. Aber klar ist: Wir brauchen die neuen Kolleginnen und Kollegen für einen starken Schienenverkehr.“

Die Bahn will in den kommenden Jahren im Rahmen der Strategie „Starke Schiene“ etwa 100.000 neue Mitarbeiter einstellen. Alleine in diesem Jahr sollen es 25.000 sein. Im ersten Quartal 2020 hätten bereits mehr als 10.000 externe Bewerber eine Einstellungszusage erhalten. (dpa/afp)



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