Noch mehr Vorwürfe: FTX-Gründer soll chinesische Beamte mit 40 Millionen Dollar bestochen haben
Der bereits in zahlreichen Punkten angeklagte Gründer der insolventen Kryptowährungsplattform FTX, Sam Bankman-Fried, soll auch chinesische Beamte bestochen haben. In einer am Dienstag ausgeweiteten Anklage in New York wirft die US-Justiz Bankman-Fried vor, Schmiergeldzahlungen von mindestens 40 Millionen Dollar (rund 37 Millionen Euro) an chinesische Regierungsbeamte genehmigt zu haben. Der Vorwurf lautet auf Verschwörung zu einem Verstoß gegen ein US-Antikorruptionsgesetz, so steht es in der Klageschrift (PDF).
FTX und der ebenfalls von Bankman-Fried gegründete Investmentfonds Alameda Research waren im November Pleite gegangen. Der einst als Krypto-Wunderkind gefeierte Bankman-Fried wurde später auf den Bahamas festgenommen und an die USA ausgeliefert. Die US-Justiz wirft dem 31-Jährigen unter anderem Betrug, Geldwäsche und Verstöße gegen Gesetze zur Wahlkampffinanzierung vor.
China fror eine Milliarde US-Dollar ein
In dem neuen Anklagepunkt Bestechung geht es um Versuche, von China eingefrorene Kryptowährung von rund einer Milliarde Dollar auf Konten von Alameda freizubekommen. Die chinesischen Behörden hatten das Geld Anfang 2021 mutmaßlich in Verbindung mit Ermittlungen zu einem Handelspartner von Alameda blockiert. Die Kommunistische Partei Chinas geht seit 2017 hart gegen digitale Währung vor. Im Jahr 2021 erließ sie schließlich ein Verbot.
Laut Anklage versuchten Bankman-Fried und Mitarbeiter über „zahlreiche Methoden“, wieder Zugang zu den Konten zu bekommen. Nachdem dies über Monate nicht gelungen war, soll Bankman-Fried einem millionenschweren Bestechungsgeld zugestimmt haben.
Bankman-Fried hatte wie kein anderer den Aufstieg von Kryptowährungen hin zu einer vermeintlich seriösen Investition verkörpert. Anfang November brach das Geschäftskonstrukt jedoch zusammen, als bekannt wurde, dass FTX seine Kundengelder hauptsächlich in einer eigens ausgegebenen Kryptowährung ohne Gegenwert hielt. Am 11. November meldete das Unternehmen Konkurs an, was die Krypto-Welt erschütterte.
Betrug, Geldwäsche: Die Liste an Vorwürfen ist lang
Die neuste Klage reiht sich in eine lange Liste weiterer mutmaßlicher Vergehen ein, darunter Betrug, Verstöße gegen das Wahlkampffinanzierungsgesetz und Geldwäsche.
Das Justizministerium beschuldigte Bankman-Fried im Februar, rund 100 Millionen US-Dollar über Strohmänner oder Schwarzgeldorganisationen an Kongresskandidaten beider Parteien geleitet zu haben. „Das Geld für diese politischen Spenden stammte von Alameda-Bankkonten und umfasste Gelder, die von FTX-Kunden eingezahlt worden waren“, so die Staatsanwaltschaft in der Akte (PDF), die letzten Monat geöffnet wurde.
Demnach dienten die Spendengelder zumindest teilweise dazu, um sein persönliches „Ansehen in Washington, D.C. zu verbessern“ und „sich bei Kandidaten beliebt zu machen, die zur Verabschiedung von Gesetzen beitragen könnten, die FTX oder Bankman-Frieds persönliche Ziele begünstigen“.
Bankman-Fried hielt Spenden geheim
Bankman-Fried zufolge bestand der Zweck darin, seine Spenden „im Dunkeln“ zu halten und vor der Presse zu verbergen. „Alle meine Spenden an die Republikaner waren geheim“, sagte er der YouTuberin Tiffany Fong im November. „Der Grund dafür waren keine regulatorischen Aspekte, sondern weil die Reporter ausflippen, wenn man an die Republikaner spendet. Sie sind alle super liberal, und ich wollte diesen Streit nicht haben“.
Der angeschlagene Ex-FTX-CEO wurde nach seiner Verhaftung auf den Bahamas an die Vereinigten Staaten ausgeliefert, wo er sich vor einem Bundesgericht verantworten muss. Er wurde auf Kaution von 250 Millionen Dollar freigelassen und im Haus seiner Eltern in Palo Alto, Kalifornien, untergebracht.
In der Zwischenzeit wurden neue Kautionsbedingungen für Bankman-Fried festgelegt. Sie sollen verhindern, dass Bankman-Fried bis zur Verhandlung ins Gefängnis kommt. Sie verbieten ihm die Nutzung eines Smartphones. Sein neues mobiles Gerät verfügt über keinen Internetzugang. Auch sein vorhandener Laptop soll so konfiguriert werden, dass er nur auf bestimmte Websites wie Netflix, YouTube und Wikipedia zugreifen kann. Eine Vorverhandlung ist für den 30. März um 11:00 Uhr Ortszeit angesetzt. Die gescheiterte Kryptobörse befindet sich noch immer im Konkursverfahren.
(Mit Material von The Epoch Times und Nachrichtenagenturen)
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