Gewinneinbruch bei BP — Nach Ankündigung von Schließungen in Deutschland
Der britische Öl-Konzern BP hat im ersten Halbjahr des laufenden Jahres einen deutlichen Gewinneinbruch verzeichnet. Wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte, lag der Gewinn bei 2,13 Milliarden Dollar und damit 79 Prozent niedriger als im ersten Halbjahr 2023 als ein Nettogewinn von zehn Milliarden Dollar zu Buche gestanden hatte. Der Umsatz ging laut BP um acht Prozent im Vergleichszeitraum zurück und lag bei 98 Milliarden Dollar.
Raffinerie Kürzungen in Gelsenkirchen
Grund für den Gewinnrückgang sind auch Abschreibungen von Unternehmenswerten in Deutschland. Im März hatte BP Kürzungen in seiner Raffinerie in Gelsenkirchen angekündigt, Anfang Juli erklärte das Unternehmen dann, dass sich dies voraussichtlich negativ auf die Gewinnentwicklung auswirken werde.
In Gelsenkirchen sollen den Angaben vom März zufolge ab 2025 fünf Anlagen der Raffinerie außer Betrieb genommen werden. Die Gesamtkapazität reduziert sich dadurch von zwölf auf acht Millionen Tonnen Rohöl pro Jahr. Der Standort sei derzeit nicht wettbewerbsfähig, erklärte Arno Appel, Leiter der Gelsenkirchener Raffinerie damals. „Wir sind zu komplex und – nicht nur dadurch – mit strukturell zu hohen Kosten belastet.“
In Zukunft weniger Arbeitsplätze
Die Veränderungen im Ruhrgebiet dürften den Angaben nach auch Jobs kosten. BP sei „fest entschlossen“ möglichst viele Mitarbeitende mitzunehmen. „Zur Wahrheit gehört aber auch, dass es in der Raffinerie der Zukunft künftig insgesamt weniger Arbeitsplätze geben wird“, erklärte Appel.
Neben den angekündigten Schließungen in Deutschland bekommt der Öl-Riese auch die sinkenden Gaspreise zu spüren. Trotz dieser Hürden hält BP-Chef Murray Auchincloss die Geschäfte weiter für „sicher und effektiv“. Das Unternehmen werde weiterhin versuchen die Kosten zu senken und die Ziele für 2025 zu erreichen.
Trotz des Gewinneinbruchs legte die Aktie BPs am Dienstag um zwei Prozent zu. Der Konzern kündigte Dividenden und Aktienrückläufe an und die Gewinne im zweiten Quartal fielen höher aus, als von Analysten erwartet worden war. (afp/red)
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