Moderne Sklaverei: Zahl der Leiharbeiter seit 2007 um 43 Prozent gestiegen
Die Zahl der Leiharbeiter in Deutschland ist seit 2007 um 43 Prozent gestiegen. Das geht aus der Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Anfrage der Linksfraktion hervor, über die das „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ berichtet. Ende Dezember 2017 waren demnach rund 1,022 Millionen Menschen als Leiharbeiter beschäftigt.
Damit wurde ein neuer Höchststand bei dieser Form der Beschäftigung erreicht. Ende 2007 hatte die Zahl der Leiharbeiter noch bei 721.345 gelegen. Der Anteil an der Gesamtbeschäftigung lag im vergangenen Jahr bei 2,8 Prozent. In Metallbearbeitung oder im Lager- und Postbereich ist der Anteil der Leiharbeiter mit 14,9 Prozent beziehungsweise 12,0 Prozent deutlich höher.
So Beschäftigte erhalten nach Ministeriumsangaben einen deutlichen geringeren Lohn als andere Arbeitnehmer. Im vergangenen Jahr betrug der mittlere Bruttolohn von Vollzeit-Leitarbeitern 1.868 Euro monatlich, der von allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten 3.209 Euro.
Die Regierungsantwort bietet auch Daten zur umstrittenen Frage, ob Leiharbeit eine Brücke in reguläre Beschäftigung darstellt. Knapp 40 Prozent derer, die im zweiten Halbjahr 2017 ein Beschäftigungsverhältnis in der Leiharbeit beendeten, hatten 90 Tage danach noch keinen neuen Job. Rund 60 Prozent fanden in diesem Zeitraum eine neue Beschäftigung rund 40 Prozent von ihnen jedoch ein weiteres Mal in der Leiharbeit. Linksfraktionsvize Susanne Ferschl sagte, diese Form der Arbeit biete keine Zukunftsperspektive.
„Leiharbeiter sind Beschäftigte zweiter Klasse und zu Recht kann von moderner Sklaverei gesprochen werden“, so die Bundestagsabgeordnete. „Wenn zwei Menschen im gleichen Betrieb dasselbe tun und der eine 1.300 Euro weniger bekommt, dann ist das politisch verordnete Lohndrückerei.“
Der Einsatz von Leiharbeitern führe zur Spaltung von Belegschaften und sei „eine offene Drohung gegenüber Stammbelegschaften, ihre Lohnforderungen gering zu halten“. (dts)
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