Milliardenvertrag zur Rückführung deutschen Atommülls vereinbart
Die großen deutschen Energiekonzerne haben mit Frankreich einen Milliardenvertrag zur Rückführung des noch verbleibenden Atommülls nach Deutschland geschlossen.
Der mehrheitlich staatliche französische Atomkonzern Orano teilte am Donnerstag in Paris mit, bis Ende 2024 würden die Brennstäbe aus der Wiederaufbereitungsanlage La Hague in Nordfrankreich in die Bundesrepublik gebracht. Der Vertrag hat demnach einen Umfang von mehr als einer Milliarde Euro.
Das Abkommen mit den Konzernen PreussenElektra, RWE, EnBW und Vattenfall betrifft die Rückführung „der gesamten deutschen Atomabfälle, die noch im Orano-Werk La Hague lagern“, wie der französische Konzern erklärte. Damit wird eine Grundsatzeinigung zwischen der Bundesregierung und Paris vom Juni umgesetzt.
Die deutschen Energiekonzerne hatten in Frankreich 5.310 Tonnen Atommüll wiederaufbereiten lassen. „Mehr als 97 Prozent des radioaktiven Materials wurden bereits zurückgeschickt“, betonte Orano. Bei dem Rest-Atommüll handele es sich um hochaktiven Abfall, der den Großteil der Radioaktivität enthält.
Umweltschutzgruppen wie Greenpeace nennen die Bezeichnung Wiederaufbereitung „irreführend“, da nur wenige Prozent des Atommülls in neuen Brennstäben wiederverwendet werden. Der stark strahlende Müll müsse deshalb zwischengelagert werden, bis ein Endlager zur Verfügung steht.
Im kommenden Jahr will Deutschland den Ausstieg aus der Atomkraft abschließen. Ein Endlager ist noch nicht gefunden. (afp)
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