Metall-Arbeitgeber warnen vor Verteuerung der Arbeit
Kurz vor dem Start in die Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie haben die Arbeitgeber in NRW vor überzogenen Forderungen gewarnt. „Die Arbeit darf auf keinen Fall teurer werden“, sagte der Präsident von Metall NRW, Arndt Kirchhoff, der „Rheinischen Post“ (Mittwochsausgabe). Die Gewerkschaft solle nicht mit überzogenen Beträgen die Spielräume so sehr einengen, dass das Geld für die wirklich wichtigen Dinge fehle: „Wir müssen nicht nur in die Digitalisierung investieren, sondern auch unsere Belegschaften fit für die neue Art des Arbeitens machen.“
Kirchhoff verwies auf das bereits hohe Lohnniveau: „Unsere Branche zahlt die höchsten Tariflöhne in ganz Deutschland – allein in NRW durchschnittlich 55.000 Euro im Jahr. Wir müssen aufpassen, dass das gegenüber anderen Branchen nicht aus dem Ruder läuft.“ Mit Blick auf die bereits bekannt gewordene IG-Metall-Forderung nach niedrigeren Arbeitszeiten sagte Kirchhoff: „Ich kann verstehen, dass die Beschäftigten mehr Einfluss auf ihre Arbeitszeit haben wollen. Aber Flexibilität darf es nicht nur in eine Richtung geben.“ Die Betriebsnotwendigkeit müsse den Takt vorgeben. Die 35-Stunden-Woche wollen die Arbeitgeber nicht infrage stellen. „Aber wir wollen Regeln, dass die Arbeitszeit einfacher um die 35 Stunden herum pendeln kann. Wenn mehr anfällt, muss mehr gearbeitet werden, wenn weniger da ist, kann weniger gearbeitet werden“, sagte Kirchhoff der Zeitung. Auch die Metallarbeitgeber in Baden-Württemberg warnten die IG Metall vor überzogenen Vorstellungen in der kommenden Tarifrunde. „Ich fürchte, dass es eine noch höhere Entgeltforderung geben wird als in der vorigen Tarifrunde“, sagte Südwestmetall-Hauptgeschäftsführer Peer-Michael Dick der „Stuttgarter Zeitung“ und den „Stuttgarter Nachrichten“ (Mittwochsausgaben). „Dies würde die neue Tarifrunde äußerst belasten.“ (dts)
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