Merz sieht VW nach Abgasaffäre in existentieller Krise
Der frühere CDU-Politiker und heutige Wirtschaftsanwalt Friedrich Merz sieht den Volkswagen-Konzern nach der Abgasaffäre in einer existentiellen Krise. „Das wird alles andere als lustig und kann bis zur Existenzgefährdung des Unternehmens in Amerika reichen“, sagte Merz in einem Interview mit dem „Handelsblatt“ (Freitagsausgabe). Den Beteiligen dürfte klar sein, dass es bei den ersten Rückstellungen von 6,5 Milliarden Euro nicht bleiben werde.
Er hoffe, dass das Unternehmen auch im Interesse seiner Mitarbeiter, seiner Kunden und der gesamten deutschen Wirtschaft jetzt das Richtige tue, so Merz weiter. Die Personalentscheidungen, die bereits getroffen worden seien, schienen in die richtige Richtung zu gehen. Merz befürchtet jedoch Schäden, die weit über VW hinaus gehen. „Der Ruf unserer Industrie wird durch diesen Skandal nicht nur in Amerika, sondern in der ganzen Welt beschädigt. Man kann nur hoffen, dass die Kunden das als Einzelfall betrachten und ihr Misstrauen nicht auf die ganze deutsche Wirtschaft übertragen.“ Eine Hilfestellung durch die Politik lehnte der ehemalige Fraktionschef der CDU/CSU dennoch ab: „Der Ruf nach der Politik erscheint mir etwas voreilig. Was soll `die Politik` denn jetzt tun? Der Fall ist zunächst einmal Sache der Strafverfolgungs- und Umweltbehörden hier und in Amerika“, sagte Merz. „Über politische Konsequenzen muss man nachdenken, aber ein Schnellschuss hilft hier sicher niemandem.“
(dts Nachrichtenagentur)
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