Merkel: Deutschland zur Senkung von Autozöllen bereit – US-Botschafter schlug beiderseitige Aufhebung vor

Deutschland sei zur Senkung von Zöllen auf Autos bereit, sagte die Kanzlerin. Der US-Botschafter in Deutschland schlug Autokonzernen die beidseitige Aufhebung jeglicher Autozölle vor.
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Der US-Botschafter verhandelte mit den Autokonzernen und schlug vor, alle Zölle abzuschaffen. Die Kanzlerin sieht das anders.Foto: iStock
Epoch Times5. Juli 2018

Deutschland ist nach den Worten von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zur Senkung von Autozöllen bereit. Dies sei aber nicht allein im Handel mit den USA möglich, sondern müsse „mit allen Ländern, mit denen wir den Automobilhandel haben“, besprochen werden, sagte die Kanzlerin am Donnerstag bei einem Treffen mit dem ungarischen Regierungschef Viktor Orban.

Merkel betonte, es müsse eine europäische Einigung geben, „wenn wir Zölle verhandeln wollen, zum Beispiel im Autobereich“. Daran werde noch gearbeitet.

Der US-Botschafter in Deutschland, Richard Grenell, hatte sich zuletzt nach Angaben aus Branchenkreisen mit den Chefs führender deutscher Autokonzerne getroffen. Dabei soll er die beidseitige Aufhebung jeglicher Autozölle vorgeschlagen haben.

US-Präsident Donald Trump hat der EU mit Strafzöllen auf Autoimporte in Höhe von 20 Prozent gedroht. Die EU warnte daraufhin vor massiven Gegenmaßnahmen.

Hintergrund: Die EU verdient an den Zöllen und schottet sich ab

Wie Prof. Hans-Werner Sinn in einer Sendung bei Markus Lanz erklärte, sei die Wahrheit jedoch etwas anders.

US-amerikanische Autos werden innerhalb der EU mit 10 Prozent besteuert, unsere Autos in den USA mit 2,5 Prozent. Die Agrarpreise lägen auf Grund der massiven EU-Zölle im Schnitt ca. 20 Prozent über den Weltmarkt- und über den US-Preisen. Rindfleisch werde beim Import mit 69 Prozent Steuern belastet, Schweinefleisch mit 26 Prozent Steuern.

„Die EU schotte sich mit verbraucherfeindlichen Schutzzöllen ab, um jeweils eine ganz bestimmte ökonomische Lobby zu privilegieren“ – zu Lasten der europäischen Verbraucher, wie Jürgen Fritz schreibt. Und weiter:

„Die richtige Reaktion wäre jetzt nicht wie die EU das wolle, die Harley Davidson, Jeans und andere US-Produkte mit hohen Strafzöllen zu belegen, sondern die eigenen Schutzzölle abzubauen und freien, fairen Handel miteinander zu betreiben. Sodann erklärte Hans-Werner Sinn auch, warum die EU gerade ein Interesse an diesen hohen Schutz- oder Strafzöllen und sogar an einem Handelskrieg habe. Wie das, fragt sich der interessierte Laie und selbst der Kundige staunt nicht wenig.

Nun ganz einfach, die Zölle fließen in den EU-Haushalt und machen einen großen Teil des EU-Budgets aus. Über die Zollgebühren finanziert sich also der EU-Moloch selbst und hat daher ein Interesse daran, seine eigenen Einnahmen in die Höhe zu schrauben, das aber zu Lasten der eigenen Bevölkerung, die ja die höheren Preise bezahlen muss.

Das Ganze gehe aber noch weiter. All die Vorschriften, Verordnungen etc. in denen Lebensmittel genau vorgeschrieben werden, wie sie auszusehen haben (Gurken- und Bananenkrümmung, Apfel- und Kartoffelgröße etc.), dienen ebenfalls diesem Zweck: Der EU-Markt soll nach außen abgeschottet werden, zugunsten ganz bestimmter Firmen und Produzenten (reine Lobby-Politik). Und dies gehe alles immer zu Lasten der europäischen Verbraucher.“ (afp/ks)



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