Konjunkturerwartungen für China gehen weiter zurück
Die Konjunkturerwartungen für China gehen weiter zurück. Das geht aus der aktuellen Februarumfrage der Fudan Universität in Shanghai und des ZEW Mannheim hervor. Der CEP-Indikator, der die Konjunkturerwartungen internationaler Finanzexperten für China in den nächsten zwölf Monaten wiedergibt, hat mit -25,7 Punkten den niedrigsten Stand seit Beginn der Umfrage Mitte 2013 erreicht.
Die Punktprognosen für das chinesische Bruttoinlandsprodukt liegen mit 6,5 Prozent für das laufende Jahr und 6,4 Prozent für 2017 am unteren Rand des Zielkorridors, den der neue Fünfjahresplan vorgibt. Der CEP-Indikator weist jedoch auf eine zunehmende Skepsis bezüglich der Erreichbarkeit dieser Ziele hin. Die im neuen Fünfjahresplan angekündigten Maßnahmen zur Stimulierung des chinesischen Wirtschaftswachstums finden auch einen gewissen Niederschlag in den Erwartungen: Die Geldmenge M2 soll deutlich zulegen, was zu etwas niedrigeren Zinsen und einer steigenden Inflationsrate führen soll. Die Einschätzung des Bausektors ist nicht mehr so stark negativ wie im vorangegangenen Monat, da die angekündigten höheren Infrastrukturausgaben zu einer besseren Auslastung der Baubranche führen dürften. Auch der private Konsum soll sich weiterhin aufwärts entwickeln. Nicht überzeugen kann der Fünfjahresplan jedoch bei den Erwartungen zur Entwicklung des Aktienmarkts. Hier werden auf Sicht von zwölf Monaten weiterhin Rückgänge der wichtigsten Indizes prognostiziert. Ebenso dürfte die Zentralbank Chinas nur durch ein weiteres Abschmelzen der Devisenreserven in der Lage sein, den Wechselkurs des Yuan zu stabilisieren. Bei der Einschätzung zur Entwicklung wichtiger Wirtschaftsregionen fällt auf, dass Hong Kong seit einiger Zeit mit Abstand das Schlusslicht darstellt und sogar immer weiter zurück fällt. Dies dürfte insbesondere an den negativen Erwartungen bezüglich der chinesischen Exporttätigkeit liegen. Die aktuelle Umfrage wurde vom 15.02. bis 02.03.2016 durchgeführt.
(dts Nachrichtenagentur)
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